Absage des Cannstatter Volksfestes trifft Schausteller hart

dpa/lsw Stuttgart. Nach der Absage des Cannstatter Volksfestes in Stuttgart stehen viele Schausteller und Marktkaufleute nach Ansicht ihres Verbandsvorsitzenden vor dem Aus. „Für uns ist das der Super-Gau“, sagte Verbandspräsident Werner Burgmeier der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Stuttgart. Die Saison sei nun bereits zu 80 Prozent gelaufen, ohne dass sie überhaupt begonnen habe. „Die Betriebe stehen vor dem Abgrund - und einige mit den Zehen schon etwas weiter“, sagte Burgmeier.

Absage des Cannstatter Volksfestes trifft Schausteller hart

Ein Arbeiter steht auf einer Schiene der "Olympia-Looping"-Achterbahn während des Aufbaus. Foto: Daniel Karmann/dpa/Archivbild

Das zweitgrößte Volksfest in Deutschland war zuvor wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Es sollte vom 25. September bis 11. Oktober laufen. Im vergangenen Jahr hatten nach Angaben der Veranstalter rund 3,5 Millionen Menschen die Massen-Gaudi auf dem Cannstatter Wasen besucht. Auch das Münchner Oktoberfest ist bereits abgesagt worden, ebenso das Stuttgarter Frühlingsfest und der Mannheimer Maimarkt. „Wir befürchten weitere Absagen. Und dann steht irgendwann auch das Kulturgut Volksfest in Frage“, sagte Burgmeier. Sein Verband fordert höhere finanzielle Hilfen des Landes.

Nach Angaben des Deutschen Schaustellerbunds zählt die Branche derzeit bundesweit rund 5300 Schaustellerunternehmen mit 31 800 Beschäftigten. Die Schausteller beschicken etwa 9750 deutsche Volksfeste und rund 3000 Weihnachtsmärkte. Zahlen für Baden-Württemberg liegen nicht vor.