Studie zu E-Bussen

Abschied vom Dieselbus kommt 2040

Die Umstellung des öffentlichen Busverkehrs auf klimaneutrale Antriebe ist möglich, sagt eine Studie – aber auch teuer. Die Busunternehmer sehen aber noch andere Probleme.

Abschied vom Dieselbus kommt 2040

In Heidelberg sind seit zwei Jahren schon mehrere Elektrobusse unterwegs.

Von Eberhard Wein

Der angestrebte komplette Abschied vom Dieselbus im öffentlichen Nahverkehr des Landes ist möglich, wird aber hohe Investitionen erfordern. Das ist das Ergebnis einer Studie, die der Verband der Baden-Württembergischen Omnibusunternehmen (WBO) mit Unterstützung des Stuttgarter Verkehrsministeriums in Auftrag gegeben hat und die am Mittwoch bei einem ÖPNV-Kongress in Sindelfingen vorgestellt wird. Demnach werde der Busverkehr im Land durch die angestrebte Umstellung auf klimaneutrale Antriebstechniken teurer werden. Anders als befürchtet würden die Kosten aber nicht explodieren.

„Nichtsdestotrotz stehen die Omnibusunternehmen vor immensen Herausforderungen, die nur gemeinsam mit viel guten Willen gemeistert werden können“, sagte der WBO-Geschäftsführer Witgar Weber. Spätestens 2040 sollen nach den Plänen des Landes die letzten Dieselbusse aus dem Verkehr gezogen werden. Schon von 2030 an werden nur noch Neufahrzeuge mit klimafreundlichen Antrieben beschafft. „Um dies zu erreichen, müssen Bund und Land weiter mit der passenden Förderkulisse unterstützen“, sagte der Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne).

Winterbetrieb ist noch ein Problem

Die Herausforderungen bei der Umstellung werden in der Studie nicht verschwiegen. Noch stünden weder die Stromnetze in der erforderlichen Qualität, noch grüner Wasserstoff in ausreichender Menge zur Verfügung. Auch fehlten regionale Umsetzungskonzepte. Besonders im Winter lasse die Reichweite von batterieelektrischen Bussen nach wie vor zu wünschen übrig – vor allem wenn auf eine Dieselheizung verzichtet werden solle.

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Der WBO plädiert daher dafür, den Transformationsprozess behutsam einzuleiten und die vollständige Realisierung erst im Zieljahr 2040 anzustreben. Eine möglichst schnelle Umsetzung sei kontraproduktiv und werde die Beteiligten überfordern. Die Landesregierung hatte zuletzt darauf gedrungen, das Tempo zu beschleunigen.