Acht Bewerber wollen Heidelberger Lärmbeauftragter werden

dpa/lsw Heidelberg. Die Zahl der Bewerber um den Posten eines Lärmbeauftragten in Heidelberg ist überschaubar: Acht Interessenten hätten sich beworben, teilte die Stadt am Montag mit. Die wichtigste Aufgabe auf dem Posten: Konfliktmanagement. Er oder sie soll zwischen lärmgeplagten Anwohnern, Feiernden, Gastronomie und der Stadtverwaltung vermitteln und Konflikte lösen. In der Ausschreibung hieß es: „Kannst Du die Sichtweisen von Betroffenen nachvollziehen und verschiedene Ansprüche unter einen Hut bringen?“

Acht Bewerber wollen Heidelberger Lärmbeauftragter werden

Ansicht von Altstadt und Schloss in Heidelberg. Foto: Ronald Wittek/dpa/Archivbild

Weiterer Arbeitsschwerpunkt der Honorarkraft mit 160 Arbeitsstunden im Monat soll ein Konzept zur Stärkung der Nachtökonomie sein, also der Clubs, Bars und Kneipen. Im Mittelpunkt steht das Ausgehverhalten von jungen Menschen in Heidelberg. Aufgrund der Coronavirus-Pandemie liegen die öffentliche Vorstellung und das Auswahlverfahren bis auf weiteres auf Eis.

Der Heidelberger Lärmstreit erhitzt die Gemüter seit Jahren. Der Gemeinderat hatte Berufung gegen ein Urteil des Verwaltungsgerichts Karlsruhe eingelegt, das bindende Schließzeiten für die Gastronomie in dem Ausgehviertel ab 24.00 Uhr unter der Woche und ab 2.30 Uhr von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag vorsah. Damit sollte den Klägern - rund 30 Anwohner der Altstadt - eine Nachtruhe von mindestens sechs Stunden gewährt werden.

Doch die vom Gemeinderat angerufene Berufungsinstanz ist der Verwaltungsgerichtshof (VGH). Der hatte schon Ende März 2018 die damals geltenden Sperrzeiten - montags bis donnerstags ab 2.00 Uhr, donnerstags bis sonntags ab 4.00 Uhr - für unwirksam erklärt.

Der Heidelberger Nachtbürgermeister wäre der zweite im Südwesten. Die Stadt Mannheim fährt seit mehr als eineinhalb Jahren gut mit ihrem Nachtbürgermeister Hendrik Meier.