AfD fordert nach Angriff auf Wahlstand mehr Polizeischutz

dpa/lsw Schorndorf. Nach der Attacke auf einen AfD-Wahlstand in Schorndorf fordert die AfD mehr Polizeischutz im Landtagswahlkampf. „Wahlen sind nicht demokratisch, wenn Landtagskandidaten befürchten müssen, im Wahlkampf von Extremisten krankenhausreif geprügelt zu werden“, sagte der stellvertretende AfD-Landesvorsitzende Markus Frohnmaier der dpa in Stuttgart am Montag. Die Polizei müsse eine angemessene Bewachung der Wahlkampfstände gewährleisten. „Tut sie das nicht, werden wir in Zukunft den Schutz unserer Mitglieder selbst organisieren müssen.“ Immer wieder komme es zu gewalttätigen Übergriffen durch Linksextremisten. „Die Regierung unternimmt dagegen auch nichts.“ Die AfD will am Samstag eine Versammlung in Schorndorf unter dem Titel „Für Gewaltfreiheit im politischen Diskurs“ abhalten.

Eine Gruppe von 15 bis 20 Menschen hat nach Polizeiangaben am Samstag auf dem Marktplatz in Schorndorf (Rems-Murr-Kreis) einen AfD-Stand angegriffen und den 36 Jahre alten Landtagskandidaten für den Wahlkreis Schorndorf, Stephan Schwarz, zu Boden gerissen und geschlagen. Schwarz kam mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus, konnte am Montag aber die Klinik verlassen. Ihm gehe es den Umständen entsprechend gut, sagte der stellvertretende Vorsitzende der AfD Rems-Murr, Lars Haise. Die Ärzte hätten Schwarz für die nächste Zeit Ruhe verordnet. Er werde ihn deshalb auf Terminen vertreten, sagte Haise.

Die Beamten hätten die Angreifer wegen Fahnen und Spruchbändern der Antifa-Szene zuordnen können, hieß es Samstagabend. Die Polizei nahm am Wochenende fünf Beteiligte im Alter zwischen 18 und 25 Jahren vorläufig fest. Darunter seien polizeibekannte Personen aus der linken Szene, sagte ein Sprecher der Polizei Aalen am Montag. Sie seien mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Ob die Verdächtigen ausgesagt haben, wollte er nicht bekanntgeben. Der Staatsschutz der Kriminalpolizei ermittle. Man suche weitere Zeugen.

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