Alexander Gerst: Als Kind war meine Stimme auf dem Mond

dpa/lsw Köln/Künzelsau. Die Mondlandung vor 50 Jahren hat wesentlich zu Alexander Gersts Faszination für den Weltraum beigetragen. Seine Großeltern hätten ihm als Kind Zeitungsartikel von der Mondlandung gezeigt und viel darüber erzählt, sagte der Astronaut der Europäischen Weltraumorganisation (Esa) in Köln. „Ich könnte fast denken, ich war dabei, so oft habe ich das gehört.“

Alexander Gerst: Als Kind war meine Stimme auf dem Mond

Der Astronaut Alexander Gerst. Foto: Henning Kaiser

Zusätzlich weckte sein Großvater sein Interesse durch ein Experiment: „Mein Großvater war Amateurfunker. Der hat sich einmal den Spaß gemacht und seine Amateurfunkantenne auf den Mond ausgerichtet und mich dann ins Funkgerät reinsprechen lassen. Die Funkwellen sind dann auf der Oberfläche vom Mond reflektiert worden und wieder zur Erde zurückgekehrt.“

Nach etwa zweieinhalb Sekunden habe er seine eigene Stimme wieder im Funkgerät hören können. „Mein Großvater hat mir erklärt, dass meine Stimme gerade auf dem Mond war. Das war umwerfend für mich. Ich habe das nicht in meinen kleinen Kopf reinbekommen, dass ein Teil von mir gerade auf dem Mond war. Und das war bestimmt ein Moment, in dem ich angefangen habe, weiter raus zu denken. Dass ich gedacht habe: Wenn meine Stimme schon mal auf dem Mond war, dann kann ich vielleicht auch selbst mal dahinkommen.“

Alexander Gerst (43) aus Künzelsau (Hohenlohekreis) ist der Deutsche mit der längsten Weltraumpraxis geworden: 2014 verbrachte er 166 Tage auf der Internationalen Raumstation ISS, 2018 waren es 197 Tage.