Alltag und Vergänglichkeit: Kaufhaus wird zum Pop-Up-Museum

dpa/lsw Knittlingen. Hier gab es einst einfach alles: Weit mehr als ein halbes Jahrhundert war das kleine Kaufhaus Leitz in Knittlingen (Enzkreis) Anlaufstelle und Treffpunkt für die Menschen in dem 8000-Einwohner-Städtchen. Nun hat sich der mit Waren aus vielen Jahrzehnten vollgestopfte frühere Laden in ein Pop-Up-Museum verwandelt. „Kaufhausgeschichten“ heißt das Projekt des Museums der Alltagskultur und soll erzählen vom Alltag der Menschen in Knittlingen und vom Konsumverhalten längst vergangener Tage. Gleichzeitig wolle man zeigen, wie sich das Einkaufen verändert hat - besonders mit Blick auf Onlineshopping und die Pandemie, sagte Museumsleiter Markus Speidel am Dienstag.

Der Besucher wird entlang geführt an nie verkauften Waren wie etwa verblichenen Briefkarten, altmodischer Unterwäsche, Strohblumengebinden oder Spielsachen. Mitmachen ist ebenfalls gewünscht bei der auch interaktiven Präsentation: Gäste können Waren heraussuchen und auf Zetteln notieren, was sie mit dem Gegenstand verbinden, woran er erinnert oder welche Sehnsüchte er weckt. Gegliedert sind die „Kaufhausgeschichten“ in verschiedene Themenbereiche wie Kleidung, Schule oder Freizeit.

Das ehemalige Kaufhaus war bis zur endgültigen Schließung von der heute 86 Jahre alten Annelore Leitz geführt worden. Die Schau ist das erste Pop-Up-Projekt des Museums der Alltagskultur mit Sitz in Waldenbuch (Kreis Böblingen) und von diesem Donnerstag an rund zwei Wochen geöffnet.

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