Kleider, die Prinzessin Diana trug, erzielen bei Auktionen immer wieder Höchstpreise. Unter den Hammer kommen bald unter anderem ein Skianzug und ein sehr berühmtes Blumenkleid.
Drei legendäre Looks (von links): Prinz Charles und Prinzessin Diana 1985 in Liechtenstein, mit Herzogin Sarah in Ascot und 1995 bei einer Abendveranstaltung.
Von Theresa Schäfer
Malbun, 1985: Den Skistock hat Prinzessin Diana locker an die Hüfte gelehnt, eine dicke Pudelmütze hält die Ohren warm. Prinz Charles steht neben seiner Frau und hat die Skibrille auf die Stirn geschoben. Das Bild ist schwarz-weiß, aber wäre es farbig, würde man die Farbe des Skieinteilers sehen, den die erst 23-jährige Prinzessin von Wales trägt: Himbeerrot.
Der Skianzug gehört zu den vielen Kleidern, Accessoires und Erinnerungsstücken, die am 26. Juni bei einer Auktion im kalifornischen Beverly Hills versteigert werden. Sie gehörten einst Prinzessin Diana, die mit 36 Jahren 1997 bei einem tragischen Unfall in Paris ums Leben kam. Den Schätzpreis für den Skieinteiler beziffert das Auktionshaus Julien’s auf 30.000 bis 50.000 Dollar.
1981 – Hochzeit mit Charles: Skizze und Stoffprobe des Emanuel-Brautkleids
Die Kutschfahrt hatte das Brautkleid des Designer-Ehepaars David und Elizabeth Emanuel nicht gut überstanden – der Seidentaft war arg verknittert, als Diana Spencer am 29. Juli 1981 an der Londoner St. Paul’s Cathedral aus der Kutsche stieg. Das Kleid, in dem die englische Adlige die Frau des britischen Thronfolgers Prinz Charles wurde, war „sehr dramatisch“, wie Elizabeth Emanuel später sagte: „Es war ganz klar ein Kleid der 80er. Es hatte diesen großen, ausladenden Rock, Puffärmel, Rüschen am Kragen und sehr viele Stickereien.“ Kritiker bemängelten hingegen, der Look habe Diana erschlagen: „Zu viel Kleid, zu wenig Prinzessin.“
Bei Julien’s kommt eine von Elizabeth Emanuel signierte Skizze des ikonischen Emanuel-Hochzeitskleids samt Stoffproben zur Versteigerung. Schätzpreis: 4000 bis 6000 US-Dollar.
1981 – Abfahrt in die Flitterwochen: John-Boyd-Hut in Rosé
Sie hatten einen Zug zu erwischen: Am Morgen des 29. Juli 1981 hatte Prinzessin Diana noch in ihrem Emanuel-Brautkleid in der St. Paul’s Cathedral gestanden und dem Prinzen von Wales da Ja-Wort gegeben, am Nachmittag saßen sie und Prinz Charles in einer offenen Kutsche und fuhren Richtung Waterloo Station, wo der Royal Train auf sie wartete. Für das Paar ging es in die Flitterwochen nach Broadlands, dem Anwesen von Charles’ Vertrautem, Lord Mountbatten. Später sagte Diana, sie habe sich gefühlt wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird.
Zu ihrem lieblichen rosafarbenen Kostüm mit bravem Blusenkragen und Schleife trug die frischgebackene Prinzessin von Wales eine Kreation des Hutmachers John Boyd. Der pfirsichfarbene Hut mit Straußenfeder soll zwischen 20.000 und 40.000 US-Dollar erzielen.
1985 – Besuch in Florenz: knallrote Halbmond-Clutch
Alle Royals sind Meister der Modediplomatie – bei einem Besuch in Italien im Frühjahr 1985 trug Prinzessin Diana Rot, eine der Farben der „il tricolore“. Die klatschmohnfarbene Clutch des französischen Couturiers Charles Jourdan, die das Outfit komplettierte, ist nun auch ein Auktionsstück. Schätzpreis: 4000 bis 6000 Dollar.
1987 – Trooping of the Colour: Philip-Somerville-Hut
„Ich habe den Look verändert: Ich war der Kerl, der der Prinzessin große Hüte verpasst hat.“ Dieses Zitat stammt von dem inzwischen verstorbenen Hutmacher Philip Somerville. Es stimmt: Bevor Somerville ihr bevorzugter Modist wurde, trug Diana die viel kleineren Fascinators. Somerville aber kreierte keine Hütchen, sondern große, dramatische Hüte – wie diesen cremefarbenen breitkrempigen Sommerhut, für den Prinzessin Diana 1987 bei „Trooping the Colour“, der offiziellen Geburtstagsparade der Queen, optierte. Nun kommt er in Beverly Hills unter den Hammer. Schätzpreis: 10.000 bis 20.000 Dollar.
1987 – Mit Fergie in Ascot: fröhliches Tageskleid von Bruce Oldfield
Was Prinzessin Diana und Königin Camilla außer Charles noch gemeinsam hatten: Mode von Bruce Oldfield. Der britische Designer entwarf bekanntermaßen 2023 Camillas Krönungskleid. In den 1980er Jahren trug Prinzessin Diana häufig Oldfield-Kreationen. Auch dieses sonnengelbe Tageskleid mit bunten Blumen und einem aparten Knoten, in dem Diana 1987 zusammen mit ihrer Schwägerin Fergie Ascot besuchte. Ähnlich wie Somerville bei den Hüten, brachte auch Oldfield mehr Glamour in Dianas Garderobe. Das bemerkte auch die britische „Yellow Press“ und titelte: „Dynasty Di“. Auch dieses Kleid wird am 26. Juni versteigert. Schätzpreis: 100.000 bis 200.000 Dollar.
1988 – Australien-Besuch: Blumenkleid von Bellville Sassoon
Ein paar Jahre lang gehörte das knallige Blumenkleid von Bellville Sassoon zu Prinzessin Dianas Lieblingsstücken. Sie trug es wieder und wieder. Der Designer David Sassoon, der vor Kurzem starb, nannte es für sich „The Caring Dress“ – das „Kümmer-Kleid“ –, weil Diana es oft aus dem Schrank holte, wenn Krankenhausbesuche anstanden. Vor allem den Kindern wollte sie mit dem fröhlichen Look wohl eine Freude machen. Nun kommt das Blumenkleid unter den Hammer und soll einen Schätzpreis zwischen 100.000 und 300.000 Dollar erzielen.
1994 – nach der Trennung: „Kleines Schwarzes“ von Catherine Walker
1992 entschieden sich Prinz Charles und Prinzessin Diana zur – überfälligen – Trennung. Danach wirkte Diana wie befreit. Das äußerte sich auch modisch: Ihre Outfits wurden mutiger, entschiedener – auch sexyer. Emblematisch für die „neue Di“ stehen die Kleider, die Catherine Walker für die Prinzessin schneiderte. Zum Beispiel dieses schwarze Cocktailkleid mit Stickereien, das Diana 1994 auch für ein offizielles Fotoshooting des Palasts trug. Bei der Auktion könnte es bis zu 30.000 Dollar erzielen.
Nicht nur aus Dianas Nachlass kommen Erinnerungsstücke unter den Hammer. Ein antikes Armband aus Diamanten, Perlen und Edelsteinen, das einst Prinzessin Margaret gehörte, hat einen Schätzwert von bis zu 100.000 Dollar. Die Schwester von Queen Elizabeth II. bekam es zu ihrem 21. Geburtstag.
Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf von Dianas Andenken soll wohltätigen Zwecken zukommen – er geht an Charity-Organisationen, die sich in Bereichen engagieren, die auch der Prinzessin am Herzen lagen.