Althütte bekommt ein Seniorenheim

Nach jahrelangen Bemühungen ist es gelungen, einen Investor und einen Betreiber für ein Seniorenheim in Althütte zu finden. 2023 soll das Haus mit 70 Plätzen, darunter voraussichtlich zehn Plätze für Demenzkranke, in der Ortsmitte eröffnet werden.

Althütte bekommt ein Seniorenheim

Dort, wo heute noch Autos geparkt werden, auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs in der Schulstraße gegenüber dem Ärztehaus, soll das Seniorenheim entstehen. Nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Ortszentrum, in der Nähe der Schule, der Sport- und Festhalle (auf dem Foto im Hintergrund) sowie des Rathauses und der Bushaltestelle am Rathaus. Foto: A. Becher

Von Annette Hohnerlein

ALTHÜTTE. „Man hält es kaum für möglich, dass es endlich zu klappen scheint“, sagte Gabriele Gabel voller Euphorie. Die Gemeinderätin des Forums Althütte 2000 sprach damit vielen Bürgern aus der Seele. Wie groß der Wunsch nach einem Seniorenheim ist, sah man auch an den ungewöhnlich vielen Besuchern in der Gemeinderatssitzung am Dienstag, bei der das Projekt vorgestellt wurde.

Schon seit Jahren bemüht sich die Verwaltung, ein Seniorenheim in der Gemeinde anzusiedeln, bisher vergeblich. Immer wieder gab es Hoffnung, immer wieder Rückschläge. Mal stand ein Betreiber bereit, aber kein Geldgeber, dann wieder war ein Investor gefunden, aber niemand war zur Stelle, der die Einrichtung führen wollte. Kein Wunder, dass Bürgermeister Reinhold Sczuka nun mit sichtlicher Freude verkündete: „Wir haben einen Investor und wir haben einen Betreiber.“ Wo gebaut werden soll, ist schon lange klar: in der Schulstraße gegenüber dem Ärztehaus, auf dem ehemaligen Gelände des Bauhofs. „Nicht auf der grünen Wiese, sondern mitten im Ortszentrum, in der Nähe der Schule, der Sport- und Festhalle, des Rathauses und der Bushaltestelle am Rathaus. Es ist ein idealer Standort“, bekräftigte Sczuka.

Als Investor wird Jürgen Menges, Steuerberater aus Plochingen, in das Projekt einsteigen. Betrieben werden soll das Seniorenheim von der PWG Haus Stefanie GmbH aus Löwenstein, die bereits eine Pflegeeinrichtung in Löwenstein und eine in Kaisersbach unterhält. PWG-Geschäftsführer Hans-Dieter Fuchslocher erläuterte den Gemeinderäten und Besuchern, wie der Neubau aussehen soll (siehe Infokasten). Die Nebenräume werden großzügig dimensioniert, betont Fuchslocher; im Garten soll es einen eingezäunten Bereich geben. Zu der Frage, wann das Gebäude fertiggestellt sein wird, verrät der Geschäftsführer nur so viel: „Ich rechne mit 18 Monaten ab Baubeginn. Es wird wohl 2023 werden.“

Wenn das Seniorenheim in Betrieb gegangen ist, könnte in der hauseigenen Küche nicht nur für die Bewohner, sondern auch für die Schüler der benachbarten Anna-Haag-Schule gekocht werden und die Schulmensa ihren Platz in dem Neubau finden, führte der Bürgermeister aus. Dadurch würde auch das Miteinander von Jung und Alt gefördert. Seit Beginn dieses Jahres werden bereits die Kindertageseinrichtungen der Gemeinde und die Anna-Haag-Grundschule vom PWG-Standort in Kaisersbach mit Essen beliefert.

Thomas Kuntz von der Bürgerliste betonte, dass man sich in der Vergangenheit ernsthaft um die Ansiedlung einer solchen Einrichtung bemüht habe. „Man hat es mit allen karitativen Betreibern probiert, aber es hat sich alles zerschlagen.“ Sein Kollege Rudi Beck von der Freien Wählervereinigung ergänzte: „Schon seit zehn Jahren kauen wir an dieser Sache. Aber die Beharrlichkeit hat sich gelohnt, wir sind jetzt auf einem guten Weg.“

Die Pläne werden derzeit noch durch den Generalunternehmer des Projekts, die Firma Weber Massiv- und Fertighaus GmbH aus Sulzbach an der Murr, überarbeitet. Voraussichtlich wird der Entwurf bis zur nächsten Sitzung des Gemeinderats fertig sein. Dann kann das Gremium einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan auf den Weg bringen, kündigte der Bürgermeister an. Insofern hatte die Abstimmung in dieser Sache am Dienstag noch keine beschließende Wirkung, wurde aber dennoch durchgeführt – als Signal, dass der Gemeinderat geschlossen hinter dem Projekt steht. Abschließend forderte Reinhold Sczuka die Bürger auf, sich bei Fragen rund um das Seniorenheim direkt an ihn zu wenden.

Plätze für rund 70 Bewohner

Geplant ist ein dreigeschossiges zweiflügeliges Gebäude mit Platz für voraussichtlich rund 70 Bewohner.

Im ersten und zweiten Obergeschoss werden zwei separate Stationen mit jeweils 30 Einzelzimmern entstehen, im Erdgeschoss ist eine Station für ungefähr zehn Demenzkranke vorgesehen.

Außerdem sind Wohnungen mit separaten Eingängen für betreutes Wohnen geplant; an welcher Stelle im Haus das sein wird, ist noch offen.

Als Investor für das Seniorenheim in Althütte steigt Jürgen Menges, Steuerberater aus Plochingen, in das Projekt ein. Betrieben werden soll das Seniorenheim von der PWG Haus Stefanie GmbH aus Löwenstein.