Am Anfang stand Löschpapier: Verpackungspreis für Melitta

dpa/lsw Heidelberg. Wer traditionellen Kaffeegenuss schätzt, mag Filtertüten nicht missen. Das Deutsche Verpackungsmuseum würdigte die Innovation der späteren Unternehmerin Melitta Bentz (1873-1950) am Donnerstag in Heidelberg mit dem Deutschen Verpackungspreis. Die Anfänge des Filterkaffees liegen 111 Jahre zurück, als die Hausfrau und Mutter Bentz den lästigen Kaffeesatz leid hatte. Mit Löschpapier aus den Schulheften ihrer Kinder experimentierte sie und entwickelte dabei Filtertüten. Dafür und den aus einer perforierten Blechdose entstandenen Filter erhielt Bentz 1908 das Patent.

Am Anfang stand Löschpapier: Verpackungspreis für Melitta

Melitta-Filtertüten laufen in Minden durch eine Verpackungsanlage. Foto: Bernd Thissen/dpa/Archivbild

Die Jury aus vier Vertretern des Museums begründete die Auszeichnung mit dem Mut des Unternehmens, das klassische wiedererkennbare rot-grüne Erscheinungsbild der Filtertütenverpackung beizubehalten und es zugleich behutsam weiterzuentwickeln. Damit sei das Produkt eine „echte Ikone der Markenwelt“.

Die aus dem Start-up der Melitta Bentz entstandene Firmengruppe im ostwestfälischen Minden (Nordrhein-Westfalen) hat 5200 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2018 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Zu den Geschäftsfeldern gehören Kaffee, Kaffeezubereitung und Haushaltsprodukte wie Frischhaltefolien, Gefriertüten und Staubsaugerbeutel.