Am Kunstrasenplatz wird nachgebessert

Die Gemeinde Oppenweiler setzt auf neue Pflegegeräte sowie eine verbesserte Sand-Granulat-Mischung.

Am Kunstrasenplatz wird nachgebessert

Das bestehende Gerät, das für die Pflege des Kunstrasenplatzes in Oppenweiler genutzt wird, reicht wohl nicht aus. Die Spielerinnen und Spieler beschweren sich seit Jahren darüber, dass der Platz bei Kälte und Nässe sehr rutschig wird. Archivfoto: Alexander Becher

Von Lorena Greppo

Oppenweiler. Auch nach mehreren Terminen und verschiedenen Ansätzen für die Pflege ist der Zustand des Kunstrasenplatzes in Oppenweiler noch immer unbefriedigend. Das teilte Bürgermeister Bernhard Bühler dem Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung mit. Im Juni 2020 ist der Kunstrasenplatz der SG Oppenweiler-Strümpfelbach (SGOS) im Rohrbachtal fertiggestellt worden. Damals hatte man sich gefreut, dass auf Mikroplastik verzichtet werden kann, stattdessen wird als Füllmaterial Quarzsand verwendet. In der Praxis stellte sich aber heraus, dass hierdurch die Haupteigenschaft eines Kunstrasenplatzes – Bespielbarkeit bei Nässe – nicht gegeben war (wir berichteten). Der Platz ist zu rutschig, wurde vonseiten des Vereins moniert. Das Ganze ging so weit, dass sich Spieler ernsthaft verletzt haben.

Die Gemeinde will nun noch einmal deutlich nachbessern. Die Quarzsandfüllung sei stark verdichtet. Die Füllhöhe des Sands liege aktuell zwischen 30 und 50 Prozent, so Bühler. Man wolle diese auf die empfohlene Höhe von 60 bis 80 Prozent bringen. Auch soll dem Sand eine Art Granulat aus geschredderten Olivenkernen beigefügt werden. Die Kosten hierfür: 14.700 Euro. Ein Leihgerät zur Pflege ist seit fünf Wochen im Einsatz, darüber hinaus habe die Gemeinde weitere Geräte für 10000 Euro bestellt. Abgesehen von der wöchentlichen Pflege und Nachbesserung soll der Füllsand ein- bis zweimal im Jahr gereinigt werden.

Offizielle Anforderungen sind erfüllt

„Und die Kosten für das Granulat, die übernehmen wir?“, hakte Steffen Rosenke (FGL) nach. Er prangerte an, dass man sich bei der Entscheidung für den Kunstrasen auf die Angaben des Herstellers verlassen habe und nun im Regen stehen gelassen werde. „Wir müssen so einen Aufwand betreiben und Zusatzgeräte beschaffen. Hätten wir das schon im Vorfeld gewusst – ich hätte mich dann nicht dafür entschieden.“ Seiner Auffassung nach müsse der Hersteller in solchen Fällen in die Gewährleistung gehen. Bühler hatte leider keine erfreuliche Antwort parat. Der Hersteller übernehme etwa 3.000 Euro, das sei aber auch alles. „Wir haben alles versucht“, berichtete der Bürgermeister. Doch ein extern erstelltes Gutachten hatte ergeben, dass die Werte des Kunstrasenplatzes zwar nicht besonders gut waren, aber noch in der Norm lagen. Doch auch wenn der Platz offiziell die Anforderungen erfüllt – „wir haben da ein schlechtes Gefühl“, sagte Bühler angesichts der Rückmeldung von Vereinsseite. Deshalb investiere die Gemeinde in die Verbesserung der Verhältnisse. Immerhin: Aus anderen Kommunen habe man die Rückmeldung erhalten, dass die Beimischung des Olivenkerngranulats Wirkung zeigt. Trotzdem bleibe das Fazit: „Wir bezahlen Lehrgeld“, so Bühler. Dennoch bekräftigte Rosenke: „Das ist bitter. Der Hersteller hat uns etwas verkauft, was nicht funktioniert.“

Alexander Stoppel (FGL), der auch Vorsitzender der SGOS ist, zeigte sich erfreut, dass man Verbesserungen erwirken kann. Auch dass regelmäßig Material nachgearbeitet werden muss, sei nichts Neues. „Das mussten wir beim Plastikgranulat auch machen.“ Lucas Röhrle (FWV), der als Videoanalyst im Trainerstab der SGOS aktiv ist, verwies darauf, dass die Reinigung des Füllsands, so sie denn nur einmal vorgenommen wird, im Herbst erfolgen solle. Denn vor allem über den Winter ist der Verein auf gute Bedingungen auf dem Kunstrasenplatz angewiesen.