Amthor will CDU-Landeschef in Mecklenburg-Vorpommern werden

dpa Schwerin. Von jung zu jünger. Die CDU Mecklenburg-Vorpommerns steht vor einem weiteren Generationswechsel. Nachdem der 41-jährige Vincent Kokert seinen Rücktritt als Landesparteichef angekündigt hat, will ihn nun ein 27-Jähriger beerben: der CDU-Shootingstar Philipp Amthor.

Amthor will CDU-Landeschef in Mecklenburg-Vorpommern werden

Philipp Amthor, der gegenwärtig jüngste CDU-Bundestagsabgeordnete, bewirbt sich um den CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Bernd Wüstneck/zb/dpa

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Amthor will CDU-Landesvorsitz in Mecklenburg-Vorpommern werden. Er habe nach der überraschenden Rücktrittsankündigung des bisherigen Parteichefs Vincent Kokert viel Ermutigung aus allen Landesteilen und Altersgruppen der Partei erhalten.

Das habe ihn bewogen, für das Amt zu kandidieren, sagte Amthor der Deutschen Presse-Agentur. „Ich bin bereit, mehr Verantwortung zu übernehmen“, betonte der 27-Jährige, der 2017 als zweitjüngster Abgeordneter in den Deutschen Bundestag gewählt worden war und dort mit rhetorisch geschliffenen Reden für Aufsehen sorgte.

Amthor vertritt für einen Mann seiner Generation häufig sehr konservative Ansichten und geht keiner Diskussion aus dem Weg. Das machte ihn zu einem der begehrtesten politischen Gesprächspartner in Talkshows.

Trotz seiner Jugend und noch fehlender Erfahrung in der Landespolitik fühlt sich Amthor nach eigenen Worten gewappnet für die Aufgabe als Landesparteichef. „Es geht nicht um Alter, es geht um Argumente“, sagte er. Viele Mitglieder hätten ihn angerufen und sich gewünscht, dass die Nordost-CDU nicht in die Defensive gerät, sondern die Führungsfrage rasch klärt, aus einer „Position der Stärke“ heraus. Deshalb habe er sich entschieden, für den Landesvorsitz anzutreten.

Die Rücktrittsankündigung Kokerts, für die er rein private Gründe geltend machte, hatte die Nordost-CDU unvorbereitet getroffen. Für seine Nachfolge an der Spitze der Landtagsfraktion schlug er den Parlamentarischen Geschäftsführer Torsten Renz vor, der auch schon seine Bereitschaft dazu erklärte. Für den Parteivorsitz machte Kokert keinen Vorschlag.

Es galt als ausgemacht, dass der 41-Jährige die Union auch als Spitzenkandidat in den Landtagswahlkampf 2021 führt. Für diese Aufgabe muss nun ebenfalls ein neuer Kandidat gefunden werden. Amthor ließ offen, ob er bei einer Wahl zum Landesvorsitzenden auch dies übernehmen will. „Wir müssen jetzt einen Prozess führen als Landesverband. Der Landesvorsitzende hat das erste Zugriffsrecht und auch die Verantwortung, diesen Prozess zu führen. Ich erteile mir keine Denkverbote“, sagte Amthor.