Kriege in Gaza-Streifen und Ukraine

Angriffe auf humanitäre Helfer – Außenminister Wadephul übt Kritik

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Angriffe auf humanitäre Helferinnen und Helfer in Krisen und Konflikten verurteilt.

Angriffe auf humanitäre Helfer – Außenminister Wadephul übt Kritik

Bundesaußenminister Johann Wadephul kritisiert die Angriffe auf humanitäre Helferinnen und Helfer in Krisen. (Archivbild)

Von red/epd

Außenminister Johann Wadephul (CDU) hat die Angriffe auf humanitäre Helferinnen und Helfer in Krisen und Konflikten verurteilt. Mehr als 300 Millionen Menschen weltweit seien auf humanitäre Hilfe angewiesen, erklärte Wadephul am Dienstag in Berlin zum Welttag der humanitären Hilfe. Viele Helferinnen und Helfer riskierten dabei tagtäglich ihr Leben - „und viel zu viele, über 600 weltweit, haben ihren mutigen Einsatz in den letzten beiden Jahren mit dem Leben bezahlt“.

Der CDU-Politiker verwies auf die Kriege in der Ukraine, dem Gaza-Streifen und dem Sudan, aber auch auf die Hilfe in Flüchtlingslagern oder nach Naturkatastrophen. „Humanitäre Hilfe trägt zu Sicherheit und Stabilität bei - und bereitet damit den Weg zum Frieden“, sagte Wadephul: „Ohne humanitäre Helferinnen und Helfer könnten wir all das nicht leisten.“

Der Welttag der humanitären Hilfe wird jedes Jahr am 19. August begangen, um die Arbeit von Helferinnen und Helfern in Krisen und Konflikten zu würdigen. Er wurde 2008 von der UN-Generalversammlung ins Leben gerufen.

Angriffe auf Helfende nehmen zu

Angriffe auf Helfende haben zuletzt zugenommen. Nach Angaben der Datenbank „Aid Worker Security Database“ wurden vergangenes Jahr weltweit 383 Helferinnen und Helfer getötet. 2023 kamen demnach 293 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen oder Initiativen ums Leben. Ursache für den Anstieg ist unter anderem die große Zahl getöteter Helferinnen und Helfer in den palästinensischen Gebieten.

Die Vereinten Nationen beklagten die zunehmenden tödlichen Attacken als schockierend. Ein Angriff auf einen Helfer sei ein Angriff auf alle Helfer, erklärte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher.

Auch der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Lars Castellucci (SPD), äußerte sich besorgt. Im laufenden Jahr setze sich die Entwicklung mit bislang 265 getöteten sowie vielen verletzten und entführten Helferinnen und Helfern fort, sagte Castellucci. Die „alarmierenden Zahlen“ seien der Ausdruck einer Welt, „in der nationale Egoismen und das Recht des Stärkeren zunehmend an die Stelle der Menschlichkeit und internationaler Regeln treten“.

Der entwicklungspolitische Dachverband Venro kritisierte anlässlich des Welttages die geplanten Kürzungen im Bundeshaushalt bei der humanitären Hilfe. Nach der Zerschlagung der US-Hilfsagentur USAID klafften so „zukünftig noch größere Finanzierungslücken im humanitären System“, warnte Venro. Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 sind 1,1 Milliarden Euro für die humanitäre Hilfe vorgesehen, etwa 50 Prozent weniger als in diesem Jahr.