AOK-Studie zum Alter: Fast jeder Fünfte fürchtet sich

dpa/lsw Stuttgart. Fast jeder fünfte Bürger in Baden-Württemberg sieht dem Altwerden mit Sorge entgegen. Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage für die AOK Baden-Württemberg hervor, an der mehr als Tausend Menschen befragt wurden. Wie ein Sprecher der Krankenkasse sagte, zeigten sich jeweils 18 Prozent der befragten Frauen und Männer pessimistisch, was dieses Thema angeht. Der Studie zufolge sorgen sich vor allem jüngere Menschen, die ihren 45. Geburtstag noch vor sich haben, mit Blick auf das Älterwerden. Befragte jenseits der 45 blickten hingegen optimistischer in die Zukunft.

AOK-Studie zum Alter: Fast jeder Fünfte fürchtet sich

Zwei ältere Personen gehen Hand in Hand mit einem Gehstock. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Zuerst hatten die „Stuttgarter Zeitung“ und die „Stuttgarter Nachrichten“ am Mittwoch über die Studie berichtet, die den Blättern exklusiv vorlag. Demnach scheint die Zuversicht der befragten Frauen und Männer auch von der finanzielle Situation und dem Beziehungsstatus abzuhängen. Befragte, die in einer Partnerschaft lebten, und deren Haushaltseinkommen netto mehr als 3000 Euro im Monat beträgt, gehen dem Umfrage zufolge optimistischer dem Alter entgegen als Singles mit geringerem Einkommen.

Am meisten fürchteten sich Menschen davor, pflegebedürftig zu werden. Fast zwei Drittel der Befragten machen sich große (41 Prozent) oder sehr große (24 Prozent) Sorgen, später auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

Der Altersforscher Christoph Rott von der Uni Heidelberg überrascht vom Ergebnis der Studie. „Unser Altersbild ist sehr geprägt von Demenz und Pflegebedürftigkeit“, sagte er der „Stuttgarter Zeitung“ und den „Stuttgarter Nachrichten“. Dabei dehne sich die Lebenszeit in Gesundheit immer weiter aus. Gerade die mittleren Jahrgänge hätten gute Aussichten, in körperlich guter Verfassung sehr alt zu werden.

Mit Blick auf die Wahrnehmung des Alters von Frauen und Männern, gibt es der Studie zufolge große Unterschiede. So würden Frauen früher als Männer als alt bezeichnet. Die meisten der Befragten apostrophieren Frauen ab 50 Jahren (26 Prozent) oder 60 Jahren (31 Prozent) als alt, wohingegen Männer für den Großteil der Befragten erst ab 60 (38 Prozent) beziehungsweise ab einem Alter von 70 Jahren (30 Prozent) als alt gelten.