Kultur und Krieg, das passt nicht zusammen - auch nicht im Gazastreifen. Dabei befinden sich gerade hier wertvolle archäologische Schätze.
Israelisches Bombardement auf Gebäude in Gaza. Archäologen im Gazastreifen haben antike Ausgrabungen vor einem israelischen Angriff gerettet (Archivfoto).
Von red/KNA
Archäologen im Gazastreifen haben antike Ausgrabungen vor einem israelischen Angriff gerettet. Am Mittwoch hatten israelische Behörden das von Dominikanern geleitete Institut "École Biblique" für Bibelkunde und Archäologie in Jerusalem aufgefordert, ihr Lager im Erdgeschoss eines Hochhauses in Gaza wegen des bevorstehenden Militärschlags zu räumen. Mit viel Improvisation sei dann ein Abtransport aus diesem äußerst gefährlichen Umfeld binnen 36 Stunden gelungen, so der Leiter der École Biblique, Olivier Poquillon, laut Informationen aus Kirchenkreisen.
In der Lagerhalle hätten sich 180 Kubikmeter Fundstücke aus fünf wichtigen archäologischen Stätten im Gazastreifen befunden. Dort hatte die École Biblique etwa 30 Jahre lang gearbeitet. Zu den Ergebnissen gehörten auch Funde aus dem Kloster des heiligen Hilarion bei Gaza aus dem vierten Jahrhundert, das zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. Die Evakuierung sei unter strenger Geheimhaltung geschehen; die Ordensleute wollten keine Menschenleben gefährden.