Die Architektenkammer Baden-Württemberg zeichnet 19 besonders gelungene Bauprojekte im Kreis für ihre Beispielhaftigkeit aus. Zwei davon befinden sich im Raum Backnang: Der Firmensitz der Riva GmbH Engineering in den Lerchenäckern in Backnang und der Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten.
Die Jury hebt die innovativen Industriebauten der Riva GmbH Engineering in Backnang hervor. Diese seien beispielhaft für die Gestaltung zeitgemäßer Arbeitsplätze. Foto: Lukas Antonio Brenner
Von Armin Fechter
WAIBLINGEN. Bei der Auszeichnung geht es, wie Carmen Mundorff von der Architektenkammer bei der Präsentation sagte, um die gesamte Bandbreite das Baugeschehens. Ausgenommen sind lediglich Ingenieursbauten wie beispielsweise Brücken. Im Blickpunkt stehe die Architektur des Alltags, wie der Juryvorsitzende Wolfgang Sanwald ergänzte. Ziel sei es gewesen, gut gestaltete Architektur aus allen Lebensbereichen aufzufinden und durch das gelungene Beispiel Impulse für die weitere Entwicklung der Baukultur zu geben. Denn, so Mundorff: „Architektur schafft Lebensqualität.“
Insgesamt 91 Arbeiten wurden für das Auszeichnungsverfahren eingereicht, das unter der Schirmherrschaft von Landrat Richard Sigel für den Zeitraum 2011 bis 2018 ausgeschrieben wurde. 31 wurden in die engere Wahl gezogen und vor Ort begutachtet. Begleitet wurde das Ganze von Kreiswirtschaftsförderer Dr. Timo John sowie von der neuen Kammergruppenvorsitzenden Helga Lambart und ihrem Vorgänger Christoph Fetzer.
Die siebenköpfige Jury mit vier Fachjuroren von außerhalb und drei Sachjuroren aus dem Kreis entschied nicht nur nach der äußere Gestaltung des Baukörpers, sondern achtete auf die Raumbildung im Inneren und die Angemessenheit der Mittel. Zudem sollten sich die Objekte in den städtebaulichen Kontext und die Umwelt einfügen.
Der Riva-Bau, so die Jury, „besticht durch sein klares, modular aufgebautes Grundkonzept“. Besonders heben die Juroren das einheitliche Konstruktionsraster der Glasfassade hervor. Am Haus in Burgstetten gefiel besonders, dass das wegen des Hochwasserschutzes angehobene Fußbodenniveau mit einem umlaufenden Cortenstahlband „selbstbewusst sichtbar gemacht“ wurde. Ansonsten respektiere die wohltuend schlichte Ausgestaltung die Vergangenheit des Gebäudes.
Der Degustationsraum des Weinguts Idler in Weinstadt-Strümpfelbach wirkt „schlicht wie eine Klosterklause“. Foto: Rolf Manz
Ein Baukörper, den eine Hülle aus hölzernem Stabwerk umschließt: Kindertagesstätte „Baumhaus“ in Waiblingen. Foto: Ralf Dieter Bischoff
Der Umbau eines Lagergebäudes zum Wohnhaus in Burgstetten respektiert die Historie des Baus, urteilt die Jury. Foto: Thomas Streitberg