Mit der «Artemis 2»-Mission will die US-Raumfahrtbehörde Nasa demnächst wieder Menschen in die Nähe des Mondes schicken. Mit an Bord soll ein Maskottchen sein - vielleicht ein Entwurf aus Deutschland?
So könnte das Maskottchen für die "Artemis 2"-Mission aussehen.
Von dpa
Washington - Wenn 2026 erstmals seit mehr als einem halben Jahrhundert wieder Menschen in die Nähe des Mondes fliegen, könnte ein in Deutschland entworfenes Maskottchen mit an Bord sein. Ein Entwurf der in Berlin lebenden 34 Jahre alten Italienerin Giulia Bona schaffte es aus mehr als 2.600 Einreichungen in die Endrunde der 25 Finalisten, wie die US-Raumfahrtbehörde Nasa mitteilte. Ihr Schwerelosigkeits-Maskottchen ist ein kleiner Astronaut, der auf der Schulter eines Giganten sitzt.
Ein Schwerelosigkeits-Maskottchen ist ein Objekt, das in einem Raumschiff zu schweben beginnt, sobald nach dem Start die Schwerelosigkeit eingesetzt hat - und so den neuen Zustand sichtbar demonstriert. Die 24 anderen ausgewählten Entwürfe stammen nach Nasa-Angaben aus den USA, Kanada, Kolumbien, Finnland, Frankreich, Japan, Peru, Singapur und Großbritannien. Erwachsene haben sich ebenso beteiligt wie Kinder.
Der Gewinner-Entwurf soll von der "Artemis 2"-Crew - Reid Wiseman, Victor Glover, Christina Koch und Jeremy Hansen - ausgewählt werden. Die vier Raumfahrer sollen mit der auf rund zehn Tage angelegten Mission in der ersten Jahreshälfte 2026 den Mond umrunden. Sie wären die ersten Menschen in der Nähe des Mondes, seit die Astronauten der "Apollo 17"-Mission den Erdtrabanten 1972 betraten.
Schon Gagarin hatte wohl ein Schwerelosigkeits-Maskottchen
Angeblich geht die Tradition des sogenannten Zero-G-Indicators schon auf Juri Gagarin zurück, den ersten Menschen im Weltraum. Der sowjetische Kosmonaut soll bei seinem Flug 1961 eine kleine Puppe dabeigehabt haben. Seitdem waren zahlreiche Objekte, darunter viele Stofftiere, im All.
Sie habe im Internet von der Aktion gelesen und spontan beschlossen mitzumachen - unter anderem, weil sie schon seit ihrer Kindheit vom Weltraum fasziniert sei, sagte die in Berlin als freiberufliche Wissenschaftskommunikatorin arbeitende Bona der Deutschen Presse-Agentur. "Ich hätte nicht wirklich gedacht, dass ich so weit kommen könnte." Nach "Wochen voll schlechter Ideen" sei sie auf den eingereichten Entwurf gekommen: einen Astronauten, der auf der Schulter eines Giganten namens Orion sitzt - so heißt auch die Raumkapsel der Nasa und in der Mythologie ein Partner der Göttin Artemis, nach der die Mond-Mission benannt ist.
Dass ihr Entwurf es in die Endrunde geschafft habe, sei eine "unerwartete Freude" gewesen, sagte Bona. Viele der anderen Entwürfe finde sie auch großartig - "aber ich kann nicht lügen: Natürlich würde ich liebend gerne den Livestream des Artemis-Starts verfolgen und dann mein Maskottchen zwischen den Astronauten schweben sehen."