Assignon mag die Spielweise des VfB

Vom französischen Erstligisten Stade Rennes wechselt der rechte Verteidiger nach Stuttgart und freut sich auf seinen neuen Arbeitgeber.

Assignon mag die Spielweise des VfB

VfB-Sportdirektor Christian Gentner (li.) und AG-Chef Alexander Wehrle (re.) begrüßen Neuzugang Lorenz Assignon

Von Heiko Hinrichsen

Stuttgart - Der VfB Stuttgart hat für die neue Saison seinen ersten Spieler mit klaren Perspektiven für die Startelf verpflichtet: Vom französischen Erstligisten Stade Rennes kommt der Rechtsverteidiger Lorenz Assignon nach Stuttgart. Der 24-Jährige, der mit Rennes bereits international gespielt hat, allerdings in der vergangenen Saison nur Zwölfter der Ligue 1 wurde, wechselt für eine Ablösesumme von rund 13 Millionen Euro plus möglicher zwei Millionen Euro an Boni an den Neckar. Er erhält einen Vertrag bis 2029.

„Es fühlt sich gut an, hier zu sein. Der VfB ist ein traditionsreicher Club mit fantastischen Fans“, sagt Assignon: „Ich habe mir mehrere Spiele am TV angeschaut und mag die Spielweise des Teams. Ich freue mich sehr auf die Herausforderung.“

Mit dem Transfer von Assignon, der für den Club aus der Bretagne in der abgelaufenen Runde auf drei Tore und fünf Vorlagen kam, will der VfB seine Probleme auf der rechten Seite der Viererkette lösen. Diese hatten den Bundesliga-Neunten die komplette vergangene Saison über begleitet. Schließlich konnten weder Josha Vagnoman, bei dem Vieles auf einen Abschied aus Stuttgart hindeutet, noch Routinier Pascal Stenzel oder Leonidas Stergiou auf der Position hinten rechts langfristig für die nötige Stabilität sorgen.

Während der Schweizer Stergiou nach einer Saison mit einer hartnäckigen Rückenverletzung, einer Rotsperre samt anschließender Fußverletzung erst wieder fit werden muss und Stenzel eher als Spieler für die zweite Reihe eingeordnet wird, ist Neuzugang Assignon eindeutig als Stammkraft auf der Position des rechten Verteidigers vorgesehen. Immerhin war kein Verteidiger beim VfB bisher so teuer wie der Mann aus Grasse in Südfrankreich, der aber bereits in der Jugend für Stade Rennes spielte.

„Lorenz passt mit seinen fußballerischen Fähigkeiten und seiner Dynamik sehr gut zu unserer Spielphilosophie“, sagt VfB-Sportdirektor Christian Gentner: „Er hat schon jetzt ein sehr hohes Niveau in seinem Spiel erreicht. Gleichzeitig sind wir davon überzeugt, dass er bei uns weitere Schritte in seiner Entwicklung gehen wird.“ Verpflichtet hat der VfB einen sehr schnellen, technisch exzellent ausgebildeten Außenverteidiger mit Offensivdrang. So steht die Ampel mit Blick auf die erhobenen Spieldaten bei Assignon überall auf Grün, wenn es um das Spiel nach vorne geht. Raumgewinn mit Ballbesitz, Passquote nach vorne, Anzahl der Ballkontakte – all das passt bei dem 24-Jährigen, der für die Rückrunde der Saison 23/24 erfolgreich an den FC Burnley unter Trainer Vincent Kompany in die Premier League verliehen wurde, wo er sämtliche Spiele bestritt.

Allerdings weist das Spiel des Franzosen im Rückwärtsgang auch Schwächen auf. So ist seine Zweikampfquote defensiv noch ausbaufähig. Gerne verteidigt der Franzose, der auch im rechten Mittelfeld spielen kann, ziemlich hoch. Daher wird Assignon hin und wieder überlaufen. Von den 34 Partien der Ligue 1 hat der Verteidiger nur die Spiele bei Stade Brest und der AS Monaco verpasst. Beide Male allerdings wegen Gelbsperren. Doch unterm Strich hat der VfB den Spieler vor der Verpflichtung auf Herz und Nieren getestet, weiß er doch einen Experten an seiner Seite: Denn der Stuttgarter Scout Valéry Laurent arbeitete früher für Stade Rennes.

Assignon hat zwar noch nicht in der Champions League gespielt, besitzt aber durch sein Engagement in der Premier League sowie durch zehn Einsätze in der Europa League für Rennes auch internationale Erfahrung. „Ich möchte neue Länder und Fußballkulturen entdecken. In England war vieles ganz anders als in Frankreich. Ich bin neugierig, was in Ländern wie Spanien oder Deutschland los ist. Es gibt viel zu lernen“, sagte Assignon bereits im März dem französischen Fußballmagazin „So foot“.

Nach seinem Entschluss, künftig für den VfB aufzulaufen, wird der Sohn des ehemaligen togolesischen Fußballer-Nationalspielers Komlan Assignon und einer Handball-Spielerin nun die Gepflogenheiten in der Bundesliga intensiv kennenlernen.