Aue zeigt bei Pokal-Blamage in Ulm viele Schwächen

Von Von Sebastian Wutzler, dpa

dpa Ulm/Aue. Die peinliche Pokal-Niederlage bei Regionalligist Ulm sollte für Erzgebirge Aue eine Warnung sein. Nicht nur auf dem Platz herrscht viel Verbesserungsbedarf, auch der Kader ist in der Breite noch nicht zweitligatauglich.

Aue zeigt bei Pokal-Blamage in Ulm viele Schwächen

Aues Trainer Dirk Schuster steht am Spielfeldrand neben seinem Assistenten Sascha Franz. Foto: Stefan Puchner/dpa

Aues Stürmer Pascal Testroet kniete enttäuscht auf dem Rasen, einen Meter neben ihm lagen sich die Spieler des SSV Ulm 1846 jubelnd in den Armen. Mit einem peinlichen 0:2 (0:1) beim Südwest-Regionalligisten hat sich der FC Erzgebirge Aue bereits in der 1. Runde aus dem DFB-Pokal-Wettbewerb verabschiedet. „Die Niederlage nervt extrem, sie war unter dem Strich auch verdient. Die Ulmer drehen hier verdient ihrer Siegesrunde im Stadion und feiern sich“, sagte FCE-Kapitän und Torwart Martin Männel nach dem blamablen Ausscheiden.

Erschreckender als das Ergebnis war die Art und Weise, wie die Zweitliga-Profis aus Sachsen beim Viertligisten auftraten: In der Offensive ideenlos, fehlerhaft und ohne Durchschlagskraft, in der Defensive jederzeit anfällig. „Wenn einige Spieler nicht an ihre Leistungsgrenze oder Normalform herankommen, haben wir auch sehr schlechte Chancen, um in Würzburg zu bestehen“, meinte Trainer Dirk Schuster in Hinblick auf den Zweitliga-Saisonauftakt am Samstag (13.00 Uhr) bei Aufsteiger Würzburger Kickers.

Für Männel ist es allerdings noch zu früh, um nach der Niederlage im Pokal schon Rückschlüsse auf den Saisonverlauf schließen zu wollen. Die Liga sei ohnehin ein anderer Wettbewerb, betonte der Schlussmann: „Dort haben wir im Zweifel 34 Spieltage Zeit, um uns eine gute Ausgangsposition für das Endresultat zu verschaffen. Ich bin guter Dinge, dass wir die richtigen Lehren daraus ziehen und in den nächsten Wochen ganz anders auftreten werden.“

Allerdings zeigte schon ein Blick auf den Spielberichtsbogen, dass zusätzliche Verstärkungen für den Auer Kader dringend notwendig sind. Der Zweitligist war nur mit sechs Auswechselspielern nach Ulm gereist. Florian Ballas, einer von bislang fünf Neuzugängen, wollte die fehlende Breite im Aufgebot jedoch nicht als Entschuldigung für den schwachen Auftritt gelten lassen. „Wir haben trotzdem eine schlagkräftige Truppe. Es muss für jeden Spieler der Anspruch sein, sich hier für die Liga zu zeigen. Das haben wir zu wenig gemacht“, analysierte der Ex-Dresdner.

Bereits in der Anfangsphase übten die Ulmer viel Druck auf das Auer Tor aus. Die einzige Chance für das Schuster-Team vergab Philipp Zulechner kläglich. Der Stürmer schoss den Ball freistehend am Tor vorbei (29. Minute). Im Anschluss fanden die Gäste kaum noch Lösungen gegen den diszipliniert verteidigenden Regionalligisten, der durch einen Treffer von Tobias Rühle (37.) noch vor der Pause verdient in Führung ging.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Ulm gefährlicher und kam durch Felix Higl in der 90. Minute zum zweiten Tor. Damit war das frühe Pokal-Aus für den FC Erzgebirge besiegelt.