Aufforstung ist wieder aktuell

Der Gemeinderat Aspach hat den Bebauungsplan Sportplatzerweiterung Kleinaspach beschlossen.

Aufforstung ist wieder aktuell

Gemeinderäte berieten über Sportplatzthema. Symbolfoto: Edgar Layher

Von Ingrid Knack

Aspach. Der Gemeinderat in Aspach hat den Bebauungsplan Sportplatzerweiterung Kleinaspach auf den Weg gebracht, die entsprechende Satzung wurde bei zwei Enthaltungen beschlossen. Das Thema begleitet Verwaltung und Gemeinderäte schon Jahre.

Bereits am 6. Mai 2019 war der Auslegungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst worden. Parallel dazu wurden die Träger öffentlicher Belange angeschrieben. Eigentlich war der Satzungsbeschluss für Herbst 2019 vorgesehen. Dieser wurde dann aber doch zurückgestellt, weil die Sportvereinigung Kleinaspach/Allmersbach am Weinberg nach den Worten von Bürgermeisterin Sabine Welte-Hauff mittlerweile den Wunsch geäußert hatte, den alten Sportplatz am Wald fürs Training weiter nutzen zu können. Auf diesem Platz aber war eine Aufforstung als ökologischer Ausgleich für den geplanten Kunstrasenplatz gedacht.

Daraufhin hatte der Gemeinderat in seiner Sitzung im Oktober 2019 beschlossen, diesen Plan nicht umzusetzen und eine Änderung der Ausgleichskonzeption zu erarbeiten, um eine Weiternutzung des Waldsportplatzes zu ermöglichen.

Wieder sind Jahre ins Land gegangen, auch Corona machte die Weiterentwicklung des Vorhabens und die Gespräche in dieser Sache nicht leichter.

Nun aber bestand dringender Handlungsbedarf. Der Bebauungsplan müsse zu Ende gebracht werden, sonst verlören die Gutachten, insbesondere was den Artenschutz anbelangt, ihre Gültigkeit, erklärte Bürgermeisterin Welte-Hauff in der jüngsten Ratssitzung. Die Gutachten seien richtig teuer. „Deshalb haben wir uns entschieden, den Bebauungsplan Sportplatz Kleinaspach nun als Satzung zu beschließen.“ Dabei geht es auch um die Sicherung des Planungsrechts. Denn die Gemeinde hat die Fläche, auf der der Kunstrasenplatz gebaut werden soll, bereits erworben.

Mit dem jetzigen Schritt ist überdies eine Rolle rückwärts verbunden. Eine alternative Ausgleichkonzeption ist zunächst gestrichen, die Aufforstung auf dem Waldsportplatz wurde wieder aufgegriffen. Hierfür sei nur ein geringes Ökopunktekonto im Vorgriff nachzuweisen, so die Bürgermeisterin. Das Verfahren der Aufforstung als Ausgleichsmaßnahme sei in einem öffentlich-rechtlichen Vertag mit dem Landratsamt Ludwigsburg und der Gemeinde Pleidelsheim verbindlich abgesichert worden, versicherte sie. Der Platz liegt auf Pleidelsheimer Gemarkung.

Weiter ging es in der jüngsten Ratssitzung im Einzelnen um die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange. Beispielsweise hatte das beim Landratsamt Rems-Murr angesiedelte Amt für Umweltschutz die Sportplatzbeleuchtung im Blick. Welte-Hauff: „Es war ein Fachgutachten verlangt worden, dieses haben wir beigebracht. Das wurde als plausibel anerkannt.“ Ein schalltechnisches Gutachten hatte ergeben, dass es kein Problem mit den Lärmimmissionswerten gibt, weitere Themen betrafen etwa den Artenschutz oder den Abstand des Platzes zum Wald.

Zum Thema Finanzierung des Projekts Kunstrasenplatz sagte Sabine Welte-Hauff auf Nachfrage: „Wir waren mal 2018 bei 1,1, jetzt sind wir bei 1,5 bis 1,6 Millionen Euro. Für uns ist es im Moment nicht darstellbar, den Platz bei unserer Haushaltslage komplett aus dem Haushalt zu finanzieren.“ Im Grund sei noch alles offen, wie es weitergehe. „Jetzt geht es darum zu klären: Wer kommt jetzt irgendwann als Bauherr infrage, wer setzt das Ganze um, wie können wir es finanziell stemmen. Für mich ist klar, es muss im Konsens mit allen drei Aspacher fußballspielenden Vereinen sein.“