Aufstocken statt neu bauen?

Gemeinderat Oppenweiler legt Pläne für frei stehenden Umkleidetrakt auf Eis – SGOS-Vereinsheim soll erweitert werden

Die Umkleideräume im Sportgelände imRohrbachtal sind beengt, die Sanitäranlagen veraltet. Vor Jahren wollten dieVerwaltung und der Gemeinderat Oppenweiler deshalb den Neubau eines Umkleidetrakts angehen. Dieser würde jedoch den Kostenrahmen sprengen. Nun soll stattdessen die Möglichkeit einer Aufstockung des bestehenden Vereinsheims der SG Oppenweiler/ Strümpfelbach genauer geprüft werden.

Aufstocken statt neu bauen?

Eine vertiefende Untersuchung der Gebäudesubstanz hat ergeben, dass auf einem Teilbereich des SGOS-Vereinsheims eine Aufstockung möglich ist. Diese könnte in etwa so aussehen. Visualisierung: SG Oppenweiler/Strümpfelbach

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Ursprünglich hatte es immer geheißen, die Statik des SGOS-Vereinsheims mache es unmöglich, dem Gebäude ein weiteres Stockwerk aufzusetzen. Von wem genau diese Information stammte, ist inzwischen gar nicht mehr nachzuvollziehen. Eine vertiefende Untersuchung der Gebäudesubstanz hat nun ergeben, dass eine Aufstockung in Teilbereichen – laut Bürgermeister Bernhard Bühler auf etwa drei Viertel der Fläche – doch denkbar ist, weswegen der Gemeinderat Oppenweiler in seiner jüngsten Sitzung über weitergehende Planungen in diese Richtung beriet.

Eigentlich hatte das Gremium bereits 2016 den Neubau eines Umkleidetrakts beschlossen. Damals waren etwa 500000 Euro veranschlagt worden, man hatte zudem auf Mittel aus dem kommunale Sportstättenbauförderprogramm des Landes gehofft. Diese blieben aus, gleichzeitig stiegen die veranschlagten Kosten unter anderem durch gestiegene Baupreise rasant an. Für den Gemeinderat gestaltete sich das Projekt Neubau zunehmend unattraktiv. „An dem Verzug sind wir zum Teil selbst schuld“, räumte Gudrun Rauh, die Vorsitzende der Freien Gemeindeliste, ein. Man habe immer wieder auf Fördermittel gehofft und so lange gewartet, während des Wechsels an der Rathausspitze habe man das Projekt auch nicht weiter forciert. Hinzu kam, dass das beauftragte Architektenbüro in der ersten Planung kein behindertengerechtes WC berücksichtigt hatte. Vieles kam zusammen, weswegen der Neubau dann doch nicht in dieser Form, als frei stehendes Gebäude auf dem Sportgelände im Rohrbachtal, realisiert wurde.

Weniger Flächenversiegelung und mehr Parkmöglichkeiten

Die derzeit genutzten Umkleide- und Sanitärräume entsprechen allerdings weder platztechnisch noch vom Standard her den Bedürfnissen des Vereins – in den Duschen haben die Verantwortlichen mit Kalk, Rost und Schimmel zu kämpfen. Und auch das Dach des Vereinsheims muss erneuert werden, weshalb eine Aufstockung mit verbundener Sanierung für die SGOS zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würde. Nachdem die Probleme mit der Statik nun doch nicht so schwer wiegen wie angenommen, schlug die Gemeindeverwaltung vor, die Planungen für eine Aufstockung zu unterstützen. „Wir würden keine zusätzlichen Flächen versiegeln, die Parkplätze blieben erhalten und das Dach wird gleich mit saniert“, hob Bühler die Vorteile dieser Variante hervor. Für die SGOS eröffne das mehr Möglichkeiten. Mit dem Verein als Bauherr könne man zudem auf Fördermittel des Württembergischen Landessportbunds hoffen.

Die Gemeinderäte waren angetan von dieser Möglichkeit, äußerten aber auch Bedenken. Wenn die neuen Umkleiden und Sanitärräume im Obergeschoss untergebracht würden, wäre der Zugang nicht barrierefrei, merkte Lino Perri (FWV) an. Gerlinde Stahl regte an, zuerst bei der Baurechtsbehörde abzuklären, ob es von dort grundsätzliche Bedenken bezüglich einer Aufstockung gibt. Eine wirkliche Entscheidung der Baurechtsbehörde kann allerdings nur getroffen werden, wenn eine konkretere Planung vorliegt. Dann erst könne auch eine belastbare Kostenschätzung zu erwarten sein, führte Bühler aus. Etwa 40000 Euro Planungskosten veranschlagte die Gemeindeverwaltung, 20 Prozent der Kosten würde die SGOS übernehmen. Diesem Vorschlag stimmten auch alle Räte zu, Alexander Stoppel (FGL) war als Vorsitzender des Hauptvereins befangen. Die Pläne für einen frei stehenden Umkleidetrakt würden deswegen aber noch nicht in die Tonne getreten, merkte Bühler zum Schluss noch an.