Aufstockung statt geplanter Erweiterung

Alternativer Vorschlag zum Ausbau der Aspacher Conrad-Weiser-Schule – Kosten in Höhe von rund 2 Millionen statt 5,9 Millionen

Aufstockung statt geplanter Erweiterung

Ein helles Gebäude mit Platz zum Spielen und Chillen: So sah der Entwurf des Architekturbüros Kamm aus Stuttgart die Conrad-Weiser-Schule in der Zukunft. Visualisierung: Kamm Architekten

ASPACH (sil/red). 5,9 Millionen Euro wollte die Gemeinde Aspach in den kommenden Jahren investieren, um die Conrad-Weiser-Schule zweizügig auszubauen. Sogar ein städtebaulicher Wettbewerb wurde bereits durchgeführt, ein Siegerentwurf gekürt (wir berichteten). Doch zur Umsetzung dieses Projekts wird es nicht kommen. In den veranschlagten Kosten waren die notwendige energetische Sanierung des Altbestands sowie die Verlegung des Außensportplatzes noch nicht mit eingerechnet.

Aus diesem Grund haben Verwaltung und Gemeinderat nach Alternativen gesucht – und diese gefunden. Anstelle des geplanten Erweiterungsneubaus kommt eine Aufstockung auf das Bestandsgebäude, in dem derzeit die Schulküche untergebracht ist, in Betracht. Durch die Aufstockung und die Erweiterung im vorderen Bereich könnten zehn Klassenzimmer sowie ein Pausenraum geschaffen werden. Die Ausführung der Aufstockung soll in Holzständerbauweise ausgeführt, werden, der Anbau nach Süden in Stahlbeton.

Die Lösung wurde von Uwe Kugler, Sachgebietsleiter Hochbau, zusammen mit dem Architekten Bernd Küstner und dem Statiker Richard Wiener abgeklärt. Gegenüber der Wettbewerbslösung rechnet die Gemeinde mit Kosten von rund zwei Millionen Euro.

Die Schulleitung sei frühzeitig über die Alternativplanung informiert worden und bestätigte, dass die Alternativplanung den schulischen Erfordernissen genügen würde. In Anbetracht dessen nahm der Gemeinderat einstimmig vom Ergebnis des städtebaulichen Architektenwettbewerbs aus Gründen der Finanzierung Abstand.

Fachräume müssen dem heutigen Stand angepasst werden

Nachdem die Maßnahme „insbesondere konzeptionelle und innovative Lösungen umfasste und die Leistung nach Art und Umfang nicht eindeutig und erschöpfend beschrieben werden kann“, wurden im Wege der Verhandlungsvergabe die Büros Bernd Küstner, Richard Wiener und Ratioplan GmbH Frank Müller zur Abgabe eines Angebots aufgefordert, welche mit den Ingenieursleitungen dann vom Gemeinderat auch beauftragt wurden. Die Auftragssummen liegen jeweils unter 50000 Euro und können somit freihändig vergeben werden.

Damit die Schule langfristig als zweizügige Gemeinschaftsschule bestehen kann, müssen zudem die zwei Fachräume für Chemie sowie Physik und Biologie dem heutigen Stand angepasst werden. Dies soll bis spätestens März 2020 abgeschlossen sein. Bereits 2018 hatte die Verwaltung eine Interimslösung für die Räume mit Kosten in Höhe von zirka 50000 Euro in den Haushalt 2019 eingestellt. Nachdem es nun keinen Neubau geben wird, musste die Interimslösung erneut überarbeitet werden.

Bei einem Vor-Ort-Termin wurde festgestellt, dass im Chemiesaal das bestehende abgehängte Deckensystem nicht ausreicht und erneuert werden muss. Das jetzt bestehende Oberdeckensystem kann dort abgebaut und für den Physik-/ Biologiesaal neu verwendet werden. Im Chemiesaal sollen die künftigen Arbeitsplätze über das neue Deckensystem mit Gas- und Elektrikanschlüssen von der Decke her versorgt werden.

Nach den Umbauarbeiten im Chemieraum soll auch eine neue Innenraumausstattung mit neuer Möblierung erfolgen. Um die Sicherheit zu gewährleisten, sind ein neuer Lehrer-Experimentiertisch sowie ein Arbeitstisch mit zwei Spülbecken notwendig. Hier wurden laut Planung Kosten in Höhe von 68000 Euro veranschlagt. Ebenfalls eine neue Möblierung soll es auch im Physik-/Biologiesaal geben, auch hier geht es um einen neuen Lehrer-Experimentiertisch inklusive Spülbecken für rund 41000 Euro. Im Zuge der Umbaumaßnahmen sollen dort dann auch ein neuer Fußboden verlegt und für einen zweiten Rettungsweg eine zusätzliche Tür in den Lehrmittelraum eingebaut werden. Die vorhandene Tür muss ersetzt werden, um die Anzahl der Schülerarbeitsplätze zu erhöhen. Gleichzeitig werden die bestehende Elektrik- und Heizung-Lüftung-Sanitärtechnik auf den neuesten Stand gebracht. Eine Kostenschätzung liegt bei etwa 49000 Euro.

In den Haushalt 2019 wurden bereits 50000 Euro für die Sanierung der naturwissenschaftlichen Räume eingestellt. Für den Neubau der Conrad-Weiser-Schule wurde ebenfalls bereits der gleiche Betrag eingestellt – dieser wird nun nicht mehr abgerufen. Somit sind etwa 80000 Euro überplanmäßige Kosten entstanden, die nicht im Haushalt veranschlagt waren. Für das „Gebäudemanagement Backnanger Straße 8/1 wurden wegen Nicht-Ausführung des Projekts“ 722000 Euro eingespart. Deshalb können die Kosten in Höhe von 80000 Euro für die Sanierung der Fachräume für Chemie und Physik/Biologie von diesem Produkt in Abzug gebracht werden. Der Gemeinderat stimmte einstimmig zu.