Autozulieferer ElringKlinger muss nach Verlust weiter sparen

dpa/lsw Dettingen. Von einem breiten Stellenabbau oder Werkschließungen ist ElringKlinger noch entfernt. Aber der Flaute im weltweiten Autogeschäft kann sich der Zulieferer am Rande der Schwäbischen Alb auch nicht entziehen.

Autozulieferer ElringKlinger muss nach Verlust weiter sparen

„ElringKlinger“ steht auf einer Wand auf dem Gelände des Autozulieferers. Foto: Sina Schuldt/Archivbild

Der Autozulieferer ElringKlinger muss seine Sparbemühungen nach einem Verlust in der ersten Jahreshälfte weiter fortführen. Der Konzern hatte bereits in den ersten Monaten des Jahres ein umfangreiches Sparprogramm aufgelegt. Das macht auch vor den Mitarbeitern nicht halt: Überstunden werden konsequent abgebaut, um der geringen Auslastung in einigen Bereichen zu begegnen.

In den klassischen Bereichen rund um den Verbrennungsmotor wird bei ElringKlinger derzeit nicht mehr eingestellt, außerhalb Deutschlands wird Personal zurückgefahren, wie es im am Mittwoch veröffentlichten Quartalsbericht hieß: „So baute der Konzern unter anderem in der Schweiz, aber auch in Mexiko, Großbritannien und Indien Kapazitäten ab.“ Ein groß angelegter Stellenabbau sei aber nicht geplant, sagte ein Sprecher. Zuletzt beschäftigte ElringKlinger 10 411 Menschen - nur marginal weniger als zu Beginn des Jahres.

Der Autozulieferer aus Dettingen/Erms, der mit Zylinderkopfdichtungen groß geworden ist, leidet wie andere auch unter der Flaute am Automarkt. Andere Zulieferer sind bereits dabei, auch in Deutschland Stellen zu streichen oder gar Werke zu schließen. Teilweise wird über Kurzarbeit nachgedacht.

ElringKlinger war im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 8,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 8,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Die Erlöse stiegen im abgelaufenen Quartal nur dank Währungseffekten um ein knappes Prozent auf 434,1 Millionen Euro, aus eigener Kraft sanken sie leicht um 0,3 Prozent.

Neben hohen Rohstoffpreisen belastete vor allem die schwache Nachfrage in Europa und China. In Nordamerika erfreut sich die Firma hingegen einer hohen Auslastung. Dort stiegen allerdings auch die Kosten, weil mehr Mitarbeiter eingestellt wurden und immer noch zusätzliche Transporte nötig waren. Die Kosten für diese Sonderfahrten waren aber nicht mehr so hoch wie noch vor einem Jahr.

Eine Besserung ist hingegen kaum in Sicht - im Gegenteil: Der Konzern rechnet deshalb für 2019 mit einem Rückgang der weltweiten Fahrzeugproduktion um 2 bis 4 Prozent zum Vorjahr. Bislang war ElringKlinger noch von einem leichten Wachstum zwischen 0 und 1 Prozent ausgegangen. Andere wie der Branchenprimus Bosch sind noch pessimistischer und gehen von einem Minus von fünf Prozent bei der weltweiten Autoproduktion aus.