B14 wegen Sanierung voll gesperrt

Sanierung von Schäden ist laut Landratsamt zwingend nötig. Die Umleitung führt über die Heinrich-Hertz-Straße und Waldrems und Heiningen.

B14 wegen Sanierung voll gesperrt

Der Verkehr wird an der Spritnase ausgeleitet und über Heiningen und Waldrems geleitet. Archivfoto: Edgar Layher

Von Matthias Nothstein

Backnang. Als wären die Verkehrsteilnehmer durch die Beeinträchtigungen auf den Bahnstrecken nicht schon genug drangsaliert, meldet das Landratsamt Rems-Murr jetzt auch noch eine Vollsperrung der B14 zwischen Waldrems und Maubach. Die Bundesstraße wird in diesem Bereich von Donnerstag, 4. Mai, 5 Uhr bis einschließlich Sonntag, 7. Mai, komplett gesperrt. Der Grund für die Sperrung sind laut der Behörde diverse Fahrbahnschäden, die saniert werden müssen. Die Schäden sind laut Landratsamt so gravierend, dass vor allem am Kreuzungsbereich Waldrems die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet sei. In einer Pressemitteilung schreibt das Amt: „Die Maßnahme ist aufgrund starker Querrisse, Verdrückungen, Spurrinnen, einem verdrückten Schachtdeckel sowie einem Fahrbahnbruch zwingend notwendig, um die Verkehrssicherheit schnellstmöglich wiederherzustellen.“ Dafür werden die schadhaften Bereiche während der Vollsperrung zwölf Zentimeter tief ausgefräst und durch den Einbau einer acht Zentimeter starken Binderschicht sowie einer vier Zentimeter starken Deckschicht erneuert.

Aus Richtung Schwäbisch Hall wird der Verkehr an der Spritnase ausgeleitet

Der Verkehr der B14 aus Richtung Stuttgart wird in Waldrems über Waldrems, Heiningen und die Heinrich-Hertz-Straße wieder zur B14 umgeleitet. Aus Richtung Schwäbisch Hall wird der Verkehr an der Spritnase ausgeleitet und ebenso über Heiningen und Waldrems geleitet. Hierzu werden die Signalanlagen B14 Waldrems und die Anlage am Knoten Heinrich-Hertz-Straße/Weissacher Straße abgeschaltet.

Die Kreisverwaltung bittet alle Betroffenen um Verständnis. Aber genau dieses Verständnis bringen nicht alle auf. Als die Sperrung in der Sitzung des Gemeinderats am Donnerstagabend bekannt gegeben wurde, bezweifelte Stadtrat Karl Scheib (BfB) die Notwendigkeit der Arbeiten. Er sprach im Zusammenhang mit den Behinderungen von einer „bodenlosen Frechheit“. Auch die Stadtverwaltung zeigte sich irritiert von der Kurzfristigkeit der Ankündigung. Die Stadt selbst wurde auch erst am Tag zuvor informiert, so Verwaltungsdezernent Timo Mäule. Und Oberbürgermeister Maximilian Friedrich teilte auf Anfrage gestern mit: „Der Zeitraum für die Straßensperrung der B14 könnte wohl kaum schlechter sein. Im Hinblick auf die anstehenden Arbeiten mit großen Einschränkungen im S-Bahn-Verkehr ist das Timing mehr als unglücklich gewählt. Zudem ist es ärgerlich, dass wir so kurzfristig über die Maßnahme informiert wurden. Dies erschwert die Kommunikation und die Vorbereitungen nochmals zusätzlich.“

Ortsvorsteherinnen äußern ihren Unmut über die Kurzfristigkeit

Die beiden Ortsvorsteherinnen von Heiningen und Waldrems, Natascha Bobleter und Regina Konrad, haben ebenfalls eine harsche E-Mail ans Regierungspräsidium beziehungsweise das Landratsamt geschrieben und ihren Unmut geäußert über die Kurzfristigkeit der Maßnahme. So verweist Konrad zum Beispiel darauf, dass sowohl der örtliche Kindergarten einen Kuchenverkauf als auch der Dorf- und Backhausverein einen Backtag neben der Ortsdurchfahrt vorgesehen haben. Üblicherweise würde sich der Verkehr samstags in Grenzen halten. Nun aber rechnet Konrad mit einem Chaos, wenn sich alle Verkehrsteilnehmer durch die engen Straßen quälen. Sie habe sofort alle Vereine informiert. Auch Bobleter ist verärgert: „Ich finde es eine Zumutung, dass der komplette Verkehr der B14 durch unsere Stadtteile umgeleitet wird.“

Während der Vollsperrung der B14 kann es im ÖPNV auf der Buslinie 361 zu Verspätungen und Fahrtausfällen kommen. Der Landkreisverwaltung ist bewusst, dass die Maßnahme sowie deren Auswirkungen zusätzliche Belastung in einer ohnehin schwierigen Zeit auslöst, und bedauert dies: „Leider war es trotz mehrfacher Überprüfungen nicht möglich, die Vollsperrung auf einen früheren Zeitpunkt zu legen. Da eine Umsetzung der Maßnahme während der Bahn-Vollsperrung zwischen Bad Cannstatt und Waiblingen von Mitte Mai bis Ende Juli dringend zu vermeiden ist, bietet sich eine spätere Umsetzung zeitlich erst ab Anfang August an. Dieser spätere Zeitpunkt ist im Sinne der Verkehrssicherheit nicht möglich.“