Baby zum Sterben alleingelassen: Mutter will sich äußern

dpa/lby Augsburg. Weil sie ihr Baby unmittelbar nach der Geburt auf einer Wiese ausgesetzt hat, steht eine 32 Jahre alte Frau seit Dienstag wegen versuchten Totschlags vor dem Augsburger Landgericht. Die Verteidigerin der Frau kündigte zu Prozessbeginn an, dass sich ihre Mandantin im Laufe des Verfahrens zu der Tat äußern werde. Der erste Verhandlungstag wurde allerdings nach wenigen Minuten bereits beendet, weil eine Sachverständige fehlte.

Baby zum Sterben alleingelassen: Mutter will sich äußern

Eine Statue der Justitia hält eine Waage in ihrer Hand. Foto: David-Wolfgang Ebener/dpa/Archivbild

Die Mutter hatte das Baby im Juli 2019 nachts allein auf einer Wiese bei Blindheim (Landkreis Dillingen) zur Welt gebracht und dann dort zurückgelassen. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Frau ihren Buben sterben lassen wollte, um sich nicht um das Kind kümmern zu müssen. Der Säugling wurde nach 34 Stunden von einem Anwohner entdeckt und in lebensbedrohlichem Zustand in die Augsburger Uniklinik geflogen, wo das Leben des Kindes gerettet werden konnte.

Die Tat als solche sei unstrittig, sagte Verteidigerin Cornelia McCready nach der Verhandlung. Ihre Mandantin sei geistig zurückgeblieben und nach Angaben eines Gutachters auf dem Stand einer 12- bis 14-Jährigen. Deswegen sei die Frage, ob die Mutter als vermindert schuldfähig einzustufen sei. Für den Prozess sind bislang vier Verhandlungstage geplant, das Urteil ist für 21. Juli geplant.