Backnangs einzige Minigolfanlage wieder eröffnet

Schüler der Gemeinschaftsschule in der Taus haben eine seit den 70er-Jahren bestehende Minigolfanlage aus dem Dornröschenschlaf geholt.

Von Simone Schneider-Seebeck

Backnang. Was lange währt, wird endlich gut – der bekannte Spruch zeigt, wie sich Beharrlichkeit schließlich auszahlt. Das durften vor wenigen Tagen auch Vertreter der Matthäuskirche Backnang und der Tausschule erleben. Denn nach fast acht Jahren kam nun mit der Eröffnungsfeier von Backnangs einziger Minigolfanlage ein ehrgeiziges Projekt trotz zahlreicher Widrigkeiten zum Ende.

Aber von vorn. 2015 startete ein beispielhaftes Pilotprojekt in Backnang: Die etwas in die Jahre gekommene Minigolfanlage aus den 1970er-Jahren hinter dem Gemeindezentrum der Matthäuskirche wurde von Schülerinnen und Schülern der Gemeinschaftsschule in der Taus saniert. Unterstützt wurde dieses Berufsorientierungsprojekt von KooBO (siehe Infokasten). In der Ausführung betreut wurden die Schüler von der Firma Lukas Gläser. Dabei erhielten sie Einblick in verschiedene Berufe im Bereich Bau und Landschaftsgestaltung. Bei dem Bauprojekt handelte es sich zudem landesweit um das erste Kooperationsprojekt zwischen Kirche und Schule. Zur Projektleitung gehörten Britta Röhm und Karin Paletschek-Cornau vom gemeinnützigen Bildungsträger BBQ und der damalige Pfarrer der Matthäuskirche Hans Peter Weiß-Trautwein. Von der Schule mit dabei waren Techniklehrer Sebastian Schopf und Job-Coach Karl-Heinz Schulze.

Bis zum Sommer 2017 hatten die Bahnen dank fleißiger Schülerinnen und Schüler schon wieder eine recht ansehnliche Gestalt bekommen, es fehlten nur Kleinigkeiten bis zur Fertigstellung. Allerdings stand ein Pfarrerwechsel an. Im Mai 2018 trat Tobias Weimer die Pfarrstelle in der Matthäuskirche an. Aufgrund des Wechsels lag das Projekt Minigolf zuerst brach, da andere Aufgaben im Vordergrund standen. Doch im Sommer 2019 war es dann – eigentlich – so weit: Die Anlage, übrigens die einzige Minigolfanlage Backnangs, war endlich wieder spielbereit. Die Einweihung sollte jedoch, da das Saisonende nahte, mit Saisonbeginn im folgenden Jahr stattfinden. Der Ausbruch der Coronapandemie machte dem einen Strich durch die Rechnung. Doch nun, an einem strahlenden Sonnentag, fand schließlich die offizielle Eröffnung statt.

Auch wenn die fleißigen Helferinnen und Helfer der ersten Stunde schon lange nicht mehr an der Schule sind und selbst im Berufsleben stehen, konnten nun die aktuellen 7. Klassen der Tausschule die Bahnen austesten. „Als die jetzigen Siebener in die fünfte Klasse gekommen sind“, so Pfarrer Weimer, habe er sie zum Minigolfspielen eingeladen. „Das war der Anlass, jetzt mit dem Spielen zu beginnen.“

Bei der Eröffnung werden die ersten Bälle eingelocht

Anstelle von offiziellen Reden heißt es an dem Vormittag: „Bahn frei!“ Mit großer Begeisterung versuchen die Jungs und Mädels, die Bälle mit möglichst wenig Schlägen ins Ziel zu bringen. Auch Karin Paletschek-Cornau und Stephan Neuer (Firma Lukas Gläser) sind neben Konrektorin Ines Fabisch und Techniklehrer Peter Noki bei der Eröffnung mit dabei. Letzterer erinnert sich gut an die Sanierungsphase: „Die Schüler waren sehr fleißig.“ Trotz der langen Pause war es den Lehrern stets ein wichtiges Anliegen, das Thema Minigolf wieder in die Schule zu bringen. Auch Pfarrer Weimer, der zudem als Religionslehrer an der Gemeinschaftsschule tätig ist, bekräftigt, dass ein großes Interesse daran bestehe, die Bahn zu nutzen. Vielleicht sei es sogar möglich, im Rahmen der Schulclubs die Minigolfanlage zu integrieren. Wer weiß, vielleicht lässt sich noch die eine oder andere weitere Baumaßnahme in Kooperation umsetzen. Ein Schuppen für die Ausrüstung wäre sinnvoll. Oder Halterungen für die Blöcke an den einzelnen Bahnen.