Baden-Württemberg sucht Schulterschluss mit Partnerprovinz

dpa/lsw Durban. Auf der Suche nach Investitionsmöglichkeiten in einem der letzten weitgehend unerschlossenen Märkte setzt Baden-Württemberg auf die Annäherung an einen langjährigen Partner. Afrika gerät in den Fokus.

Baden-Württemberg sucht Schulterschluss mit Partnerprovinz

Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU, 2.v.r) in Pinetown. Foto: Ralf Krüger/dpa

Baden-Württemberg will seine langjährige Partnerschaft mit Südafrikas wirtschaftsstarker Provinz KwaZulu-Natal fortsetzen und vor allem im wirtschaftlichen Bereich ausbauen. Beide Seiten vereinbarten eine entsprechende Absichtserklärung. Sie wurde am Rande eines Delegationsbesuchs von Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) in Durban unterzeichnet.

Ein detailliert ausgearbeitetes Abkommen, das die bisherige Partnerschaft vor allem in den Bereichen Umwelttechnik, erneuerbare Energien, IT und Automotive auf eine neue Ebene stellt, soll bis zum Start der Messe „Global Connect“ im Juli in Stuttgart vorliegen. Das sagte Hoffmeister-Kraut am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur in Durban. Die 1996 geschlossene Partnerschaft beider Region erstreckte sich bisher schwerpunktmäßig unter anderem auf Kooperationen im Bereich der Hochschulen sowie der beruflichen Ausbildung.

Die CDU-Politikerin besuchte am Dienstag unter anderem eine von mehreren Unternehmen unterstützte Initiative, die zur Verbesserung der Schulbildung in den naturwissenschaftlichen Fächern beitragen soll. Ein weiteres Projekt war der sogenannte Durban Hub, durch den sich die südafrikanische Hafenstadt künftig als interessanter Start-up-Standort profilieren will.

In Durban hatte die Ministerin ihre fünftägige Afrika-Reise mit einer gut 30-köpfigen Delegation am Montag begonnen. Nach mehreren Firmenbesuchen - darunter der 1929 von einem Deutschen gegründeten südafrikanischen Firmengruppe Beier - brach sie am späten Nachmittag auf zur Weiterreise in die südafrikanische Wirtschaftsmetropole Johannesburg.

Beier gilt als das größte, in dritter Generation privat geführte Unternehmen des Landes. Das Management hatte der Delegation auch von den spezifischen Problemen eines in Afrika produzierenden Unternehmens berichtet. Dazu zählen zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Rekrutierung qualifizierter Mitarbeiter.