Heizkosten

Baden-Württemberger sparen beim Gas unterdurchschnittlich

Wegen des milden Winters haben laut einer Analyse Mieter und Mieterinnen in Baden-Württemberg weniger Gas gespart als im Bundesdurchschnitt. Das könnte sich 2023 rächen.

Baden-Württemberger sparen beim Gas unterdurchschnittlich

Viele Verbraucher achten derzeit auf ihren Gasverbrauch.

Von Annika Grah

Mieterinnen und Mieter in Baden-Württemberg haben 2022 einer Analyse zufolge im Bundesvergleich eher großzügig geheizt. Zwar ging der Gasverbrauch insgesamt auch wegen der milden Temperaturen deutlich zurück. Wetterbedingte Schwankungen herausgerechnet drosselten Mieter in Mehrfamilienhäusern in Baden-Württemberg ihren Gasverbrauch gegenüber 2021 durchschnittlich nur um drei Prozent. Das geht aus einer Analyse des Energiedienstleisters Ista hervor. Bundesweit wurden sieben Prozent gespart. Nur in Sachsen-Anhalt wurde der Gasverbrauch noch weniger gedrosselt. Spitzenreiter ist Bremen mit zehn Prozent weniger.

Für die Analyse wurden landesweit Heizkostenabrechnungen von 7300 Mehrfamilienhäusern mit rund 62 000 Wohnungen analysiert. Durch die Bereinigung lassen sich Rückschlüsse auf Einsparungen ziehen, die auf das Verhalten der Verbraucher nicht auf das Wetter zurückzuführen sind. Ohne die Bereinigung ging der Gasverbrauch in der Stichprobe um 17 Prozent zurück. Dennoch sagte Ista-Chef Hagen Lessing: „Beim individuellen Heizverhalten ist noch ordentlich Luft nach oben – insbesondere auch in Baden-Württemberg.“

Wegen des milden Winters und der Dezemberhilfe waren die Gaspreise 2022 laut seiner Berechnung weniger stark gestiegen als befürchtet. Mache Mieterinnen und Mieter könnten sogar mit einer Rückerstattung für 2022 rechnen. Das könnte sich im laufenden Jahr ändern, warnt Lessing. „Mieter müssen für das laufende Jahr mit deutlichen Kostensteigerungen rechnen. Zu spüren bekommen sie diese erst im kommenden Jahr mit der Heizkostenabrechnung für 2023.“