Badisches Landesmuseum wird zum Zukunftslabor

dpa/lsw Karlsruhe. Der Besucher wird zum Nutzer, das Museum zum Labor: Zu seinem 100-jährigen Bestehen erfindet sich das Badische Landesmuseum in Karlsruhe neu. Am 13. und 14. Juli startet das Projekt „Archäologie in Baden - Expothek¹“. Bürger sollen damit erstmals einen direkten Zugang zum Museum erhalten, wie in einem Archiv oder einer Bibliothek. Herzstück der Dauerausstellung ist eine „Expothek“, die nach Angaben des Museums bundesweit bislang einzigartig ist.

Vom Schwert aus der Bronzezeit bis zum kostbaren Geschmeide - in dem Museumslabor können sich Interessierte auf Basis eines digitalen Katalogs und auf Vorbestellung rund 1500 historische Objekte anschauen - und teils auch in den Händen halten. „Das Konzept bedeutet einen grundlegenden Wandel im Umgang mit den Sammlungen“, sagte am Donnerstag der Museumsdirektor Eckart Köhne, zugleich Präsident des Deutschen Museumsbundes.

Die Erfahrungen aus dem Pilotprojekt werden nach und nach auf alle Sammlungsbereiche übertragen. „Insofern ist „Archäologie in Baden“ der Startschuss für das Museum der Zukunft“, meinte Köhne. Schlüssel zum Ganzen ist ein Nutzerausweis. Mit dem werden per „ExpoPhone“ - eine Art digitaler Lupe - Hintergründe zu einzelnen Exponaten beleuchtet. Das Erfahrene kann dann an Medientischen vertieft oder spielerisch beim Quizduell überprüft werden, bevor der Nutzer mit VR-Brille in vergangene Welten taucht. Die Zeitreise beginnt vor über 600 000 Jahren in der Altsteinzeit beim „Homo heidelbergensis“.