Bahn-Krise: Grüne verteidigen Konzernchef Lutz

Hofreiter sieht Schuld an Lage des Unternehmens bei Verkehrsminister

Von Thomas Wüpper

Berlin Der Fraktionschef der Grünen, Anton Hofreiter, hat die Bundesregierung davor gewarnt, Bahn-Chef Richard Lutz die Schuld für die Krise des größten Staatskonzerns zu geben. „Mein Eindruck ist, dass die Regierung ihre politische Verantwortung für die Bahn-Krise auf den Konzern abschieben will und jetzt dafür einen Sündenbock im Management sucht“, sagte Hofreiter unserer Zeitung. Er finde das „ziemlich armselig, um nicht zu sagen: schäbig“. Das Problem sei in erster Linie die fehlende Bahnexpertise und mangelnde Handlungsbereitschaft im Verkehrsministerium.

Kritik kommt auch vom Rechnungshof: „Der Bund und die DB AG haben die Kernziele der vor 25 Jahren angestoßenen Bahnreform verfehlt“, sagte Rechnungshof-Präsident Kay Scheller. Es müsse geklärt werden, ob die Bahn vorrangig gewinnorientiert oder dem Gemeinwohl verpflichtet sein soll.