Die Bahn setzt zu Weihnachten mehr Züge ein und macht auf einem Teil der Baustellen Pause. Dennoch erwartet die Chefin eine weiter sinkende Pünktlichkeit – und keine schnelle Besserung.
Zu Weihnachten wird "alles rollen, was rollen kann", sagt Bahn-Chefin Evelyn Palla mit Blick auf den Einsatz aller verfügbaren Züge.
Von dpa
Berlin - Die Deutsche Bahn will über die Weihnachtsfeiertage einen Teil der Baustellen im Schienennetz ruhen lassen, um den erwarteten Reiseansturm besser bewältigen zu können. Das kündigte die Vorstandschefin Evelyn Palla im Podcast von "Table.Briefings" an. "Wir werden versuchen, das Baugeschehen runterzufahren über die Weihnachtsfeiertage, damit wir da eine Entlastung im Schienennetz haben", sagte Palla.
Die Bahn rechne mit mehr als fünf Millionen Fahrgästen rund um Weihnachten. Der Ticketverkauf liege sechs Prozent über dem Vorjahresniveau. "Alles wird rollen, was rollen kann", sagte Palla mit Blick auf den Einsatz aller verfügbaren Züge. Schon in der Vergangenheit hat die Bahn mit weniger Bautätigkeit und mehr Zügen versucht, den Betrieb rund um das Fest zu stabilisieren.
Trotz der Maßnahmen rechnet der Staatskonzern mit weiter sinkender Pünktlichkeit. Im Fernverkehr werde der Wert in diesem Jahr voraussichtlich unter 60 Prozent liegen. "Wir werden im Fernverkehr bis Ende des Jahres wahrscheinlich eine Fünf vorne sehen", bekräftigte Palla. Im Oktober hatte die Quote bei 51 Prozent gelegen. Als verspätet gilt ein Zug ab einer Verzögerung von sechs Minuten. Zugausfälle werden dabei nicht berücksichtigt.
Auch 2026 sei keine Besserung in Sicht: Die Zahl der Baustellen solle von derzeit rund 26.000 auf etwa 28.000 steigen. Erst 2027 werde sich die Lage spürbar entspannen, so Palla.
Die Zahl der Bahn-Baustellen soll 2026 von derzeit rund 26.000 auf etwa 28.000 steigen.