Bahn-Supersparpreis sinkt 2020 von 19,90 auf 17,90 Euro

dpa Berlin. Zehn Prozent billiger - das soll ab Januar eigentlich für alle Fahrten mit ICE oder Intercity gelten. Doch dafür muss erst die Steuer sinken. Bei einem Tarif will die Bahn darauf nicht warten.

Bahn-Supersparpreis sinkt 2020 von 19,90 auf 17,90 Euro

Bahntickets sollen durch die Klimagesetze billiger werden - vorerst gilt das aber nur für den Supersparpreis. Foto: Armin Weigel/dpa

Die Deutsche Bahn senkt ihren Super-Sparpreis. Statt bei 19,90 Euro beginnt der Preis für das Ticket vom Neujahr an bei 17,90 Euro.

„Wir wollen für die Bahn als umweltfreundliches und attraktives Verkehrsmittel werben“, begründete ein Sprecher am Freitag den Schritt. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung darüber berichtet.

Die Bahn hatte schon im September angekündigt, den Preis für sämtliche Fahrkarten im Fernverkehr um zehn Prozent zu senken - vorausgesetzt, es kommt eine Steuersenkung, die die Bundesregierung in ihrem Klimapaket angekündigt hat. Das soll mehr Menschen dazu bringen, in die Bahn zu steigen statt in das Auto oder das Flugzeug. Noch ist nicht sicher, ob die Steuersenkung zum 1. Januar greift.

Der Super-Sparpreis soll nun unbahängig davon in jedem Fall sinken, wie die Bahn ankündigte. Mit Bahncard zahlen Kunden dann für die billigste ICE-Fahrkarte 13,40 Euro.

Die Bahn hatte im September auch angekündigt, dass die übliche Preiserhöhung zum Fahrplanwechsel Mitte Dezember in diesem Jahr ausfällt. Eine Zehn-Prozent-Senkung für alle Fernverkehrsfahrkarten soll folgen, wenn der Fiskus auch bei Strecken über 50 Kilometer nur 7 statt der regulären 19 Prozent Mehrwertsteuer verlangt.

Bundestag und Bundesrat sind über den Plan der Bundesregierung noch nicht einig. Der Vermittlungsausschuss des Parlaments und der Länderkammer berät, wie Bund und Länder mit den Einnahmeausfällen umgehen. Damit sämtliche Fernverkehrsfahrpreise schon am 1. Januar sinken, ist ein Beschluss in der Sitzung der Länderkammer am 20. Dezember notwendig.

„Wenn die politischen Entscheidungen hierfür bis kurz vor Weihnachten fallen, können wir das zum 1. Januar 2020 umsetzen“, versicherte ein Bahnsprecher. Der Konzern rechnet dann mit jährlich fünf Millionen zusätzlichen Fahrgästen. Das zusätzliche Fahrgeld soll auch zusätzliche Züge finanzieren. Denn vor allem zu Spitzenzeiten sind immer mehr Züge übervoll.

Mit dem Super-Sparpreis lotst die Bahn Fahrgäste in vergleichsweise gering ausgelastete Züge. Nach Unternehmensangaben hatten im vergangenen Jahr 50 der knapp 148 Millionen Fahrgäste im Fernverkehr einen Sparpreis oder einen Super-Sparpreis gebucht.

Nach einer Umfrage des Verkehrsclubs Deutschlands (VCD) zahlt nur etwa fünfte jeder Bahnkunde den vollen Preis, den Flexpreis. Im Schnitt bezahlt ein Kunde im Fernverkehr nach VCD-Berechnungen 12,50 Euro pro 100 Kilometer. „Wer sich einen Monat vor der Reise auf einen Zug festlegt, kann fast immer einen Sparpreis erhalten“, heißt es im Bahntest des Vereins. Im Schnitt liege dieser 55 Prozent unter dem Flexpreis. Für vier von fünf Fahrten sei auch 24 Stunden vor Abfahrt noch ein Sparpreis verfügbar, dann aber im Schnitt nur noch zu 33 Prozent Rabatt - jeweils in der zweiten Klasse.

Wer zwei bis sieben Tage vorher bucht, bekommt die höchsten Rabatte laut der VCD-Analyse für Fahrten am Dienstag und Mittwoch. Die meisten Sparpreis-Tickets gibt es für samstags und mittwochs. Auch wer es schaffe, vor 8 Uhr oder nach 20 Uhr abzureisen, habe gute Aussichten auf günstige Reisen. Am schwierigsten sei es, für eine Fahrt an einem Freitag oder einem Sonntag Schnäppchen zu ergattern.