Bananen in Auenwald? – Warum nicht?

Neun Jahre stand eine schöne Staude im Garten der Familie Baldok in Hohnweiler, und jetzt die große Überraschung: Die Pflanze trägt zum ersten Mal Früchte. Die Freude ist groß und die Spannung wächst, wie sich die Bananen weiter entwickeln werden.

Bananen in Auenwald? – Warum nicht?

Sabrina Baldok freut sich über den Nachwuchs im Garten der Familie in Auenwald-Hohnweiler. Die krummen Früchte der Banane wachsen Richtung Himmel, nicht Richtung Boden. Foto: A. Becher

Von Florian Muhl

AUENWALD. Vor zehn Jahren hat Familie Baldok ihr Häuschen gebaut, eine Doppelhaushälfte im Auenwalder Ortsteil Hohnweiler. Und damit’s im rund 60 Quadratmeter großen Garten nicht so kahl ist, wurde dieser natürlich gleich auch bepflanzt. Carmen Baldok entdeckte damals bei einem Discounter Bananenstauden und nahm gleich eine mit. „Das waren ganz kleine Topfpflanzen“, erinnert sich die 51-Jährige. Im Garten sogleich eingebuddelt, entwickelte sich das Pflänzle prächtig und wurde bald zur stolzen Pflanze. Carmen Baldok kennt sich eigentlich nicht so richtig aus, was speziell die Bananenpflanzen betrifft. „Einen besonders grünen Daumen habe ich auch nicht“, bekennt sie. All ihr Wissen hat sie sich angelesen, das meiste davon im Internet. Sie und ihr Mann Gennaro haben wohl alles richtig gemacht, denn die Stauden wuchsen und wuchsen. So hat Familie Baldok, zu der auch Sabrina, die 23-jährige Tochter, gehört, vor dem Winter stets die ausladenden Blätter abgeschnitten und den Rest der Pflanze winterhart eingepackt und so vor Frost geschützt.

Zudem weiß die gebürtige Auenwalderin, die schon in Däfern und Lippoldsweiler gewohnt hat, dass sich Bananen zwar über viel Wasser freuen, nicht aber über Staunässe. „Und ab und zu dünge ich sie auch“, sagt sie, „aber in diesem Jahr erst einmal.“ Vielleicht ist es auch die Nachbarschaft, in der sich die Stauden so wohlfühlen und wachsen und gedeihen. Denn in Baldoks Garten stehen auch ein riesen Feigenbaum und mehrere Fächerpalmen. Nur die Staude aus dem Discounter, die gibt es nicht mehr. „Die Ur-Banane ist abgestorben“, berichtet Carmen Baldok. Aber deren Ableger breiten sich aus und werden schon mal zwei Meter hoch. Und dann die Überraschung: „Vor ein paar Wochen, es war zur Mittagszeit, dachte ich: Was wächst denn da an meiner Banane? Es sah aus wie eine Knolle, wie ein Geschwür. Das war neu“, erzählt die 51-Jährige. Es waren die ersten Anzeichen für die Früchte. Mittlerweile sind die Minibananen fünf bis sieben Zentimeter lang. „Bananen in Auenwald? Das hab ich noch nie gesehen. Ich kannte die frei wachsend nur aus der Wilhelma“, sagt Carmen Baldok. Jetzt ist die ganze Familie gespannt, wie sich die Früchte weiter entwickeln.