Baustein für ein dichteres Sicherheitsnetz

Notrufsäule am Südufer des Ebnisees installiert – Schnellere Hilfe außerhalb des Wachdienstes der DLRG Welzheim/Ebnisee

Baustein für ein dichteres Sicherheitsnetz

Konrad Jelden, Christian Lang, Katja Müller, Thomas Bernlöhr, Martin Haag, Adelheid Letzel und Martin Röhrs (von links) präsentieren die neue Notrufsäule am Ebnisee. Foto: G. Habermann

Von Jörg Hinderberger

WELZHEIM/KAISERSBACH. Im Rahmen eines Pilotprojekts installiert die Björn-Steiger-Stiftung zusammen mit der DLRG 100 neuartige Notrufsäulen an Badeseen und Badestränden. Diese neu entwickelten Notrufsysteme verfügen über modernste Technik und sind annähernd wartungsfrei. So kann zum Beispiel bei größeren Stränden oder Uferpromenaden eine Ortung stattfinden. Ein weithin sichtbares Leuchtsignal alarmiert die Einsatzkräfte vor Ort schon vor Eingang des Notrufs in der Leitstelle. Der Ebnisee als beliebtes Ausflugsziel ist dabei geradezu prädestiniert, an diesem Projekt teilzunehmen. Der Leiter des staatlichen Forstbezirks mit Sitz in Welzheim, Martin Röhrs, erklärte: „Der Forst BW ist Eigentümer des Ebnisees. Wir hatten schnell eine geeignete Stelle am Damm des Südufers gefunden, um die Notrufsäule platzieren zu können. Wir unterstützen dieses Projekt zu 100 Prozent.“ Vor wenigen Tagen wurde die 4000 Euro teure Notrufsäule dort errichtet.

Auch an Standorten, an denen die DLRG nur zeitweise Mitarbeiter einsetzt, oder auch an Badestränden (etwa kleinere Badeseen), die bislang nicht rund um die Uhr von der DLRG betreut werden konnten, werden diese Notruftelefone installiert. Und hier ist der Ebnisee ins Spiel gekommen. Nämlich mit 1097,2 Stunden Wachdienst, die die DLRG Welzheim/Ebnisee einen großen Teil im Sommer abdeckt, um die Badegäste optimal zu versorgen. „Im Winter, abends oder auch unter der Woche im Sommer können wir mit unseren 30 aktiven Mitgliedern nicht alle Zeiten abdecken. Diese Lücke schließt nun die Notrufsäule am Ebnisee“, freut sich Martin Haag, Vorsitzender der DLRG-Ortsgruppe Welzheim/ Ebnisee. Egal ob im Sommer beim Badebetrieb oder im Winter beim Schlittschuhlaufen, dieses moderne Notrufsystem garantiert eine deutliche Verkürzung der Alarmierungszeit. Weiter besteht die Möglichkeit, etwaige eingehende Notrufe auf unterschiedliche Leitstellen oder sogar an Einzelpersonen weiterzuleiten. Darüber hinaus ist es möglich, über einen zweiten Ruftaster zusätzliche Informationsrufziele anzuwählen. Die DLRG kann somit flächendeckend ein deutlich dichteres Sicherheitsnetz implementieren.

Konrad Jelden, Vorsitzender des Ebniseevereins, sagte: „Wir schließen ein wichtiges Glied am Ebnisee. Im Juni 1950 gab es ein Rettungsboot und einen Rettungsring für den Ebnisee, seit 1970 steht die DLRG-Hütte auch für das DRK und die Polizei kostenlos zur Verfügung. Nun bekommen wir als vierter See im Rems-Murr-Kreis eine Notrufsäule.“

Christian Lang von der Björn-Steiger-Stiftung berichtete: „Immer weniger Menschen können schwimmen. Umso wichtiger ist es, dass eine schnelle Hilfe vor Ort leistbar ist. Mit der Notrufsäule können aber nicht nur Schwimmunfälle gemeldet werden, sondern auch bei Glatteis im Winter, Unfällen auf der Straße oder bei Unfällen von Spaziergängern ist es möglich, über die Notrufsäule Hilfe anzufordern. So hat sich am Bodensee zum Beispiel eine Frau das Bein gebrochen und ihr Partner konnte über die Notrufsäule Hilfe holen. Das Gerät erkennt nämlich auch sofort, wo man sich befindet.“ Die Notrufsäule selbst steht auf der Gemarkung der Gemeinde Kaisersbach. Bürgermeisterin Katja Müller erklärte: „Es war unkompliziert, einen Standort zu finden. Es ist schön, zu sehen, wie Welzheim, Kaisersbach und alle Beteiligten miteinander vernetzt sind, um vom doppelten Nutzen der Notrufsäule mit Badesee und Straße zu profitieren. Ich hoffe, wir benötigen die Notrufsäule nie, aber falls doch, ist schnelle Hilfe garantiert.“ Auch Welzheims Bürgermeister Thomas Bernlöhr lobte die Arbeit der Ehrenamtlichen: „Hier ziehen alle gemeinsam an einem Strang, um für die Sicherheit der Gäste zu sorgen.“

Info
Funktionsmerkmale

Autarke solarbetriebene Notrufsäulen ohne Erdkabel. Einfache Bedienung und gute Sprachverständlichkeit

Automatische Durchsagen und Gesprächsaufzeichnung mit Zeitstempel

Direkte Notrufannahme und automatische Standortanzeige über GPS

Gleichzeitige Annahme von mehreren Notrufen

Automatische Statusmeldungen alle 24 Stunden

Funkanbindung über das LTE-Netz