Baustellen prägen auch 2019 das Stadtbild

Mehrere wichtige Hauptstraßen in Backnang werden über Wochen hinweg halbseitig beziehungsweise sogar voll gesperrt

Zahlreiche Baustellen haben in diesem Jahr den Straßenverkehr in Backnang beeinträchtigt, und im nächsten Jahr wird’s nicht besser. Diese Prognose wagte Cornelia Diehl vom Rechts- und Ordnungsamt. Fast ein Dutzend größere Maßnahmen im gesamten Stadtgebiet verteilt werden bei den Anwohnern und Autofahrern nicht nur für Freude sorgen, sondern zum Teil größere Behinderungen verursachen.

Baustellen prägen auch 2019 das Stadtbild

Die Sanierungen und Neugestaltungen der Straßen sind übers gesamte Backnanger Stadtgebiet verteilt. Nicht alle Projekte können nächstes Jahr abgeschlossen werden.Karte: OpenStreetMap/Grafik: BKZ

Von Matthias Nothstein

BACKNANG. An die Arbeiten und die Behinderungen rund um die Aspacher Brücke haben sich die meisten inzwischen gewöhnt. Nächste Woche jedoch wird nun auch noch die Bahnhofsstraße zwischen Bahnhof und Bürgerhaus (Einmündung Erbstetter Straße) für den gesamten Fahrzeugverkehr gesperrt. Die Arbeiten wurden extra in die Herbstferien gelegt und sollen am Freitag, 2. November, beendet sein.

Die größten Baustellen im nächsten Jahr wurden jetzt in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses vorgestellt. Zum Teil ziehen sich diese Arbeiten auch bis ins Jahr 2020. Es sind:

Die Arbeiten an den Straßen rund um die Aspacher Brücke dauern noch mindestens bis Mitte 2020. Die Fertigstellung der Eduard-Breuninger-Straße verzögert sich in diesem Bereich um sechs Wochen, sie wird frühestens Mitte Februar 2019 fertig werden. Grund für die Verzögerung sind die extrem komplizierten Verlegungen der Gas-, Wasser- und Kommunikationsleitungen. Von Januar bis Juni 2019 wird in der Talstraße gebaggert. Erneuert werden die Gas- und Wasserleitungen sowie die Abwasserkanäle. Es entsteht ein Tiefufer entlang der Murr. Zudem werden die Bushaltestelle Stadtmühle und der Parkplatz Talstraße umgebaut. Von Juni bis November nächsten Jahres werden in der Aspacher Straße die Fahrbahnen verschmälert, die Gehwege verbreitert und Fahrradschutzstreifen angelegt. Gebaut werden ferner neue Parkplätze und eine Ladezone. Zum Abschluss werden die Gerberstraße und der Aspacher Kreisel umgestaltet. Bauzeit: November 2019 bis Juni 2020. Bauamtsleiter Hans Bruss erklärte in der Sitzung, es werde geprüft, ob und wie lange die Aspacher Brücke zwischen einzelnen Bauabschnitten geöffnet werden kann. Vor allem in der Vorweihnachtszeit haben viele Einzelhändler Interesse an solch einer Lösung. Dies ist jedoch laut Bruss frühestens dann möglich, wenn die komplexen Leitungsverlegungen abgeschlossen sind. Und dann auch nur in einer Fahrtrichtung.

In der Sulzbacher Straße ist im Bereich der Einmündung Christophstraße die Verdolung des Eckertsbachs marode. Wenn für die Sanierung die Straße ohnehin aufgerissen werden muss, wird auch der Parkplatz zwischen Christophstraße und Möbelhaus Noller sowie die Bushaltestelle neu gestaltet. Der Containerstandort, der ohnehin wegen seiner schlechten Erreichbarkeit und ständigen Vermüllung häufig für Ärger sorgte, wird ein Stück weiter stadtauswärts in den Bereich einer Grünanlage verlegt. Die Bushaltestelle erhält ein 20-Zentimeter-Hochbord und ermöglicht beim Einsatz von Niederflurbussen künftig den behindertengerechten, barrierefreien Ein- und Ausstieg. Der Parkplatz erhält einen neuen Belag und wird mit einer kleinen Grünfläche aufgehübscht. Probleme wird es bei dieser Baustelle geben, weil auch der Kanal in der Fahrbahn saniert wird. Dazu muss die Sulzbacher Straße halbseitig gesperrt werden. Der Verkehr wird mit einer Ampel geregelt, es gibt keine Umleitung. Für das Vorhaben liegt noch kein Baubeschluss vor. Somit gibt es auch noch keinen Zeitplan. Laut Bauamtsleiter Bruss kann sich diese Maßnahme unter Umständen auch ins Jahr 2020 verschieben. Eine Kostenberechnung gibt es noch nicht.

Relativ kleine und unproblematische Arbeiten finden im Eibenweg und im Stettiner Ring statt. Es handelt sich jeweils um Belagsarbeiten, weil die Straßen Schlaglöcher und Spurrillen aufweisen und der Deckbelag defekt ist. Im Eibenweg werden die Arbeiten eventuell noch in diesem Jahr erledigt.

Für die Neugestaltung des Radwegs Obere Walke hat der Gemeinderat erst jüngst den Baubeschluss gefasst (wir berichteten). Die Ausschreibung der Arbeiten erfolgt im November, die Vergabe im Dezember. Somit könnte der Baubeginn bereits im Januar nächsten Jahres erfolgen, die Fertigstellung ist für Oktober/November nächsten Jahres terminiert. Diese Maßnahme wird die Verkehrsteilnehmer weniger tangieren, da heute schon in dem Bereich fast keine Fahrzeuge unterwegs sind. Die Radfahrer hingegen müssen während der Bauzeit auf die Gartenstraße ausweichen.

Eines der größten Projekte wird die Umgestaltung und Sanierung des Kreuzungsbereichs Blumenstraße/Maubacher Straße/Friedrich-Stroh-Straße/Heininger Weg. Begonnen wird mit den Arbeiten in der Friedrich-Stroh-Straße, die unter anderem als Zufahrt für das Wohnbauquartier Baccarré dient. Abwasserkanäle sowie Wasser- und Gasleitungen werden neu verlegt. Für kurze Zeit wird dafür eine Baustraße über das bisherigen Feuchtareal verlegt. Sobald die Friedrich-Stroh-Straße fertig ist, wird die Baustraße wieder entfernt und die Godel-Unternehmensgruppe kann mit dem Bau des Quartiers Obere Ziegelei beginnen.

Da die Stadtwerke auch in der Blumenstraße die Gas- und Wasserleitungen erneuern, ist dort die Sperrung einer Fahrbahn geplant. Los geht es hier im Februar, die Fertigstellung ist für Juni 2019 terminiert. Die Arbeiten in der Maubacher Straße sind zweigeteilt. Im Bereich zwischen Blumenstraße und Heininger Weg wird die Straße komplett neu aufgebaut, im weiteren Bereich bis zum Max-Born-Gymnasium sind nur Belagsarbeiten vonnöten. Die Arbeiten im ersten Bereich dauern von November 2019 bis Ende März 2020, im zweiten Bereich soll im Mai und Juni 2020 gearbeitet werden. Dazwischen wird der Heininger Weg von März bis Juni 2020 völlig neu gebaut. Die Baukosten summieren sich auf 2,8 Millionen Euro, wobei 1,5 Millionen Euro für den Straßenbau fällig werden, 880000 Euro für die Sanierung der Kanalisation und weitere 425000 Euro für Gas- und Wasserleitungen.

Umgestaltet wird auch der Kreuzungsbereich Blumenstraße/Maubacher Straße. So fällt in der Blumenstraße die bisherige Bushaltestelle „Maubacher Straße“ weg, sie wird in die gleichnamige Straße verlegt. Dafür soll die Haltestelle „Blumenstraße“ etwas näher in Richtung Stadtmitte verlegt werden.

Im Zuge der Arbeiten Blumenstraße/Maubacher Straße muss der Abwasserkanal zwischen der Maubacher Straße und dem Adenauerplatz deutlich vergrößert werden. „Der heutige Kanal ist hydraulisch stark überlastet“, begründet Bruss die Maßnahme. Die hat es jedoch in sich, denn der Kanal führt unter dem Bahndamm hindurch. Für die Arbeiten muss die Obere Bahnhofstraße gesperrt werden, was zu riesigen Behinderungen im Straßenverkehr führen wird. Geplant ist, die Arbeiten an einem Wochenende und nötigenfalls einigen wenigen weiteren Tagen durchzuziehen. Für dieses Projekt liegen noch keine genaueren Angaben vor. Auch steht die erforderliche Genehmigung der Deutschen Bahn AG noch aus. Diehl erklärte bei der Vorstellung des Projekts im Verkehrsausschuss, dafür gebe es bei der Bahn nur einen Sachbearbeiter, der für ganz Deutschland zuständig sei.

Nächstes Jahr wird auch die Kreuzung Stuttgarter Straße/Industriestraße für vier Monate zur Baustelle werden. Die Ausschreibung soll bis spätestens März erfolgen, der Baubeginn ist noch offen. Künftig gibt es in jedem Arm der Kreuzung einen durchgängigen Radschutzstreifen. Die Ampelanlage wird umgebaut und der zum Teil sehr marode Straßenbelag erneuert. Die Baukosten betragen 375000 Euro.

Da es an der Ampelanlage an der Kreuzung B14/Maubacher Straße immer wieder Probleme gibt mit der optischen Erkennung, werden dort nächstes Jahr Induktionsschleifen zur Signalsteuerung eingebaut. Zusätzlich erhält die Kreuzung eine neue Asphaltschicht, da der Belag sehr schadhaft ist. Stadträtin Pia Täpsi-Kleinpeter (SPD) hakte nach: „Bedeutet diese Straßensanierung, dass wir die Hoffnung aufgegeben haben, dass die B14 jemals so weit kommt?“ Diehl wies dies zurück: „Das hat damit nichts zu tun. Der Asphalt ist schadhaft. Erneuert wird nur die oberste Schicht. Das dauert nur wenige Tage.“ Mehrere Räte regten an, die Linksabbiegespuren aufzugeben, dies würde den Verkehrsfluss deutlich beschleunigen. Auf der anderen Seite würde dies zu mehr Verkehr im Stadtgebiet führen.

Unabhängig davon: Wenn die B14 einmal vierspurig ausgebaut ist, wird es an dieser Stelle keine Auf- oder Abfahrt mehr geben. Dann führt die Maubacher Straße über eine Brücke in Richtung Maubach. Die Bundesstraße wird an dieser Stelle tiefer gelegt.

Zukünftig soll es von Maubach zur B14 – zusätzlich zur bisherigen Klagenfurter Straße – eine neue Straße geben. Diese zweigt laut Planung vom Vernoscer Kreisverkehr im Wohngebiet Maubach IV ab und stößt nördlich des Maubacher Friedhofs auf die heutige Bundesstraße, die künftig als „alte B14“ zur Anschlussstelle Backnang-Süd (Spritnase) führt.

Die Eduard-Breuninger-Straße und die Dilleniusstraße werden nach der Fertigstellung des Projekts Kronenhöfe ebenfalls neu gestaltet. Dieses Gebiet liegt im Sanierungsprogramm Innenstadt III. Bruss geht davon aus, dass auch Kanalarbeiten fällig werden. Konkrete Bauzeiten und -kosten kann er noch nicht präsentieren.

Baustellen prägen auch 2019 das Stadtbild

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