Beigaben in Keltengrab deuten auf wohlhabende Besitzerin hin

dpa Ludwigsburg. 15 Goldperlen, eine Bernsteinfibel und mehrere Bronzebeschläge haben Forscher in einem Keltengrab an der Heuneburg im schwäbischen Herbertingen entdeckt. Die Beigaben deuten auf eine wohlhabende Besitzerin hin, wie das Regierungspräsidium Stuttgart am Mittwoch in Ludwigsburg mitteilte. Die Grabkammer aus dem 6. Jahrhundert vor Christus war im vergangenen Jahr vom Fundort in einem 80 Tonnen schweren Block für Untersuchungen zum Landesdenkmalamt gebracht worden.

Forscher vermuten eine enge soziale Beziehung der dort begrabenen Frau zu einer Keltenfürstin, deren Prunkgrab an der Heuneburg im Jahr 2010 geborgen worden war. Dafür sprächen die räumliche Nähe der Gräber und die Ähnlichkeit der Funde. Es sei davon auszugehen, dass beide Frauen aus einer der dort „tonangebenden Familien“ stammten. Der Boden der nun untersuchten Grabkammer ist noch nicht ganz freigelegt. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis 2022.

Der einstige Fürstensitz Heuneburg an der Donau gilt als die älteste frühstädtische Siedlung nördlich der Alpen. Die Kelten sind eine Gruppe von Völkern, die vor mehr als 2000 Jahren weite Teile Europas besiedelten. Über Kultur und Alltagsleben ist wenig bekannt, sie hinterließen keine Schriftzeugnisse.

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