Berufsschullehrer: Präsenzunterricht als Herkulesaufgabe

dpa/lsw Stuttgart. Die Berufsschullehrer sehen den Wiedereinstieg in den Präsenzunterricht in Corona-Zeiten als Herkulesaufgabe. Der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes in Baden-Württemberg, Thomas Speck, sagte am Montag in Stuttgart, etwa 40 Prozent der Berufsschüler gingen jetzt wieder zur Schule. Dafür stünden etwa 70 Prozent der Lehrer bereit. Es gebe trotzdem Schulen, die nicht allen Prüfungsklassen einen Präsenzunterricht anbieten könnten.

Lehrer und Schulleitungen leisteten erhebliche Mehrarbeiten. Speck beklagte, dass die Schulträger, die Stadt- und Landkreise, die beruflichen Schulen unterschiedlich gut mit Hygieneartikel ausstatteten. Teilweise hätten sich die Schulen Seifen und Einweghandtücher selber besorgen müssen. „Für die kommenden Wochen muss das nach unserer Auffassung unbedingt anders werden.“ Die Schulen sollten sich auf guten Unterricht konzentrieren können.

Vize-Landeschef Michael Niedoba bezifferte die Zahl der Prüflinge an den beruflichen Schulen auf mehr als 100 000. Die Prüfungen seien eine Belastungsprobe, da der Prüfungszeitraum verkürzt worden sei. Zudem hätten die Lehrer auch weniger Zeit für die Korrekturen. Vize-Landeschefin Michaela Keinath erklärte, dass die praktischen Prüfungen für Schüler in der Altenpflege eigentlich in Pflegeheimen abgehalten würden. Das sei jetzt wegen Corona nicht möglich. Praktische Situationen sollten an Puppen nachgestellt werden.