Beschwerdeflut erwartet

Schlichtungsstelle rechnet mit Reaktionen auf Flug-Chaos im Sommer

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Frankfurt/Berlin (dpa). Verspätungen, Ausfälle, verschollenes Gepäck: Solche Probleme dürften Fluggäste auch in diesem Jahr plagen. Die Branche erwartet einen schwierigen Sommer – und die zuständige Stelle Tausende Beschwerden. „Es ist damit zu rechnen, dass es auch im Sommerflugplan 2019 wieder zu Unregelmäßigkeiten kommt, die der Schlichtungsstelle viel Arbeit bescheren“, sagte Heinz Klewe, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle für den öffentlichen Personenverkehr (SÖP).

Die Lufthansa will mit zusätzlichen Mitarbeitern, Flugzeugen und Ersatzteilen eine Neuauflage des Chaossommers vom vergangenen Jahr verhindern. Vor dem Hamburger Luftverkehrsgipfel an diesem Donnerstag sieht sich Europas größter Luftfahrtkonzern gut aufgestellt. Vorstandsmitglied Detlef Kayser hat aber Forderungen an Flughäfen, die Flugsicherungsorganisationen und nicht zuletzt an die Politik.

An die Schlichtungsstelle können sich Kunden mit Beschwerden nach Reisen mit Bahn, Bus, Flugzeug oder Schiff wenden. Im Flugchaos des vergangenen Sommers hatte sich die Beschwerdezahl 2018 auf das Rekordniveau von mehr als 32 000 verdoppelt. Sieben von acht Anträgen kamen von Fluggästen. Im Januar und Februar wandten sich doppelt so viele Fluggäste an die Schlichtungsstelle wie in den Vorjahresmonaten. „Die SÖP erwartet für 2019 ein ähnlich hohes Schlichtungsaufkommen wie im Berichtsjahr 2018“, heißt es im Jahresbericht. Damals hatten Engpässe bei den Flugsicherungen, Fluglotsenstreiks, lange Wartezeiten bei den Passagierkontrollen und eine Häufung von Unwettern den Luftverkehr durcheinandergewirbelt. Zudem hatten die Airlines Mühe, die Lücke zu füllen, die die insolvente Air Berlin hinterlassen hatte.