Wortkarg und gereizt: Streich ärgert 0:1 in Bielefeld

Von Von Nikolai Huland und Kristina Puck, dpa

dpa/lsw Bielefeld/Freiburg. Der SC Freiburg hat schon wieder verloren. Trainer Christian Streich reagiert kurz angebunden. Wird das Spiel gegen den FC Schalke 04 die Laune wieder verbessern? Was wird aus dem Rest der Saison?

Wortkarg und gereizt: Streich ärgert 0:1 in Bielefeld

Bielefelds Masaya Okugawa (l) und Arne Maier feiern das Tor zum 1:0. Foto: Friso Gentsch/dpa

Dermaßen genervt ist Christian Streich nur selten. Äußerst kurz angebunden und frustriert trat der Trainer des SC Freiburg nach der schwachen Leistung beim 0:1 in Bielefeld auf. Ob er erleichtert sei, dass er sich nun keine Gedanken mehr über eine mögliche Qualifikation für den Europapokal machen müsse, wurde Streich dann gefragt. Er reagierte gereizt. „Kein Kommentar“, antwortete der 55-Jährige, „weil das ist ja fast eine provokative Frage, die ich nicht beantworte.“

Beispielhaft für seinen Ärger stand auch, wie Streich auf eine weitere Frage zur restlichen Saison reagierte, in der die Breisgauer weder etwas mit dem Abstiegskampf noch mit dem Rangeln um die internationalen Plätze zu tun haben dürften. Wie er die Spieler jetzt noch motivieren wolle? „Verstehe ich nicht die Frage - als ob wir nicht immer motiviert wären in jedem Spiel“, sagte der erfahrene Coach. Angefressen schüttelte er den Kopf.

Vier der vergangenen fünf Partien in der Fußball-Bundesliga hat der SC Freiburg nun verloren, auch beim Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld reichte es nicht zum erhofften Sieg. Schon jetzt haben die Badener mehr Niederlagen (6) in der Rückrunde gesammelt als in der gesamten Hinrunde(5), sechs Partien folgen noch. Droht ein enttäuschendes Ende einer lange so erfreulichen Spielzeit?

So ein Spiel wie am Freitagabend werde „noch lange nachhängen“, meinte Nils Petersen. „Ich glaube gerade Richtung Mai, Juni wird man vielen Spielen hinterhertrauern, wenn man dann am Ende hoffentlich einstellig steht. Natürlich möchte man nicht durchgereicht werden“, sagte der Stürmer, der trotz der Ausfälle in der Offensive nur eingewechselt worden war, am Samstag dem SWR: „Man möchte, dass die andere Mannschaften zuschauen und sehen: mit Freiburg ist zu rechnen auch im europäischen Wettbewerb. Und momentan machen wir Mannschaften wie Mainz und Bielefeld wieder stark im Abstiegskampf.“

Auch in Mainz hatten die Badener Mitte März mit 0:1 verloren. In Bielefeld verhinderte ein Eigentor von Baptiste Santamaría (68. Minute) ein Remis. In der Offensive gelang den Freiburgern zu wenig, Bielefelds Torhüter Stefan Ortega war kaum gefordert.

Das ärgerte Streich. Auf die Frage, weshalb sein SC Freiburg gegen den abstiegsbedrohten Aufsteiger in der zweiten Halbzeit nicht mehr Druck aufgebaut habe, sagte er nur: „Weil wir nicht gut genug waren.“ Und als er gefragt wurde, ob die Ausfälle von vier SC-Profis Grund für die schwache Leistung waren, war sein Kommentar: „Hat damit nichts zu tun.“ Seine Mannschaft sei „nicht zweikampfstark genug“ gewesen, es sei „von der Power zu wenig“ gewesen in der zweiten Halbzeit, haderte Streich. Man darf auf die Reaktion des Freiburger Trainers gespannt sein, sollte sein Team nun am Samstag auch gegen den abgeschlagenen FC Schalke 04 verlieren.

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Wortkarg und gereizt: Streich ärgert 0:1 in Bielefeld

Freiburgs Trainer Christian Streich reagiert nach dem Tor zum 1:0. Foto: Friso Gentsch/dpa