Bis April werden sieben Container anrollen

Mit den Raumsystemen wird der Platz zur Kinderbetreuung in Allmersbach im Tal den gestiegenen Bedarfszahlen angepasst.

Bis April werden sieben Container anrollen

Neben dem Kindergarten Im Wiesental 18 in Allmersbach werden Container zu stehen kommen, mit denen der gestiegene Bedarf im Bereich Kinderbetreuung abgedeckt wird. Foto: A. Becher

Von Bernhard Romanowski

ALLMERSBACH IM TAL. Noch wird die zum Teil geteerte Fläche neben der Kita Im Wiesental 18 in Allmersbach im Tal als Parkareal genutzt. Bis zum Frühjahr wird sich das ändern: Dann werden dort die Container stehen, mit denen das Angebot der Kinderbetreuung in der Doppelortgemeinde eine Erweiterung erfährt. Von einer Interimslösung, also als Umsetzung auf Zeit, ist hier im Wortlaut der Gemeindeverwaltung die Rede. Mittelfristig gesehen wird auch diese Erweiterung des Angebots nicht reichen. Zudem schwebt der Verwaltung und den Ratsmitgliedern ohnehin seit geraumer Zeit vor, einen Neubau für die steigende Zahl an Kindern zu bauen, die in der Gemeinde betreut werden sollen.

Im laufenden Kindergartenjahr bis zum kommenden Sommer fehlen nach aktuellem Stand 14 Kita-Plätze in Allmersbach, wie Bürgermeister Ralf Wörner auf Nachfrage mitteilt. „Das ist also zunächst eine Kita-Gruppe. Mögliche Zuzüge in die Gemeinde sind darin nicht enthalten“, erläutert der Schultes weiter. Für die Zeit ab September bis zum Ende des Kindergartenjahres 2021/2022 wurde ein weiterer Platzbedarf von 28 Kindern ermittelt, also etwa zwei Gruppen.

Um das Thema Kinderbetreuung eingehender zu behandeln, wird sich der Allmersbacher Gemeinderat noch in eine Klausurtagung begeben. Es gab zwar bereits einen Termin dafür – die Ratsmitglieder und die Spitzen der Verwaltung wollten sich bereits in diesem Monat dazu treffen. Doch angesichts des Pandemiegeschehens hat der Bürgermeister den Termin vorsorglich wieder von der Schiene genommen. Jetzt ist davon die Rede, sich im Februar zu versammeln. Wann genau, steht laut Wörner noch nicht fest, da die coronabedingte Situation schwer einschätzbar ist. Eile besteht im Grunde keine, weil durch die Interimslösung der Bedarf vorerst gedeckt werden kann. Um den Bereich Kinderbetreuung vernünftig und sachgerecht zu behandeln, hat sich die Gemeinde fachkundige Unterstützung ins Boot geholt, wie Wörner berichtet. Der Prozess der Bedarfsplanung wird demnach von Martina Hark begleitet, die für den evangelischen Landesverband „Tageseinrichtungen für Kinder in Württemberg e.V.“ arbeitet. Sie wird auch bei der geplanten Klausurtagung dabei sein und unter anderem die Formen der Betreuung, die für Allmersbach infrage kommen, mit den Teilnehmern erörtern.

Auch das Thema Waldkindergarten wird dann auf der Agenda stehen, so der Bürgermeister. Die Ratsmitglieder werden dann diskutieren, ob diese Angebotsform in Allmersbach möglich gemacht werden soll. Wobei Wörner gleich einschränkt: Eine Wald-Kita sei allenfalls ergänzend zu den üblichen Betreuungsangeboten zu sehen. Sie weise diesen gegenüber ein reduziertes Angebotsspektrum und einen höheren Personalschlüssel auf. Die Container, die in der Straße Im Wiesental errichtet werden sollen, sind derweil bereits bei der Firma Sabtech aus Bad Krozingen bestellt. Das notwendige Baugesuch bei der Stadt Backnang als zuständige Behörde ist laut Wörner bereits eingereicht worden. Auch um die Genehmigung durch den Kommunalverband für Jugend und Soziales Baden-Württemberg wird sich zurzeit bemüht. Wörner: „Wir hoffen, dass wir im April den Betrieb dort aufnehmen können.“

Die Ausschreibung der 1,9 Personalstellen dafür war bislang nicht erfolgreich, so der Schultes. Die Allmersbacher Hauptamtsleiterin Patrizia Rall hatte bereits im November angemerkt, dass es schwierig mit der Besetzung der Stellen werden könnte, da der Personalmarkt in diesem Segment quasi leer gefegt sei. Allerdings wird laut Wörner eine bereits angestellte Erzieherin aus dem Mutterschutz zurückkommen. Insgesamt sind sieben Container vorgesehen, die auf der Fläche an der Kita Im Wiesental aufgestellt werden. Fünf Standardcontainer dieser Art und einer mit Sanitäranlagen sind jeweils sechs Meter lang und 2,45 Meter breit. Nummer sieben ist ein Container von ebenfalls sechs Metern Länge, der als Büroraum genutzt werden kann und der auch als Schlaf- sowie als Aufenthaltsraum nutzbar ist. Er ist mit drei Metern etwas breiter als die anderen Container.

In dem Angebot der Fachfirma sind laut Wörner der Antransport und der Aufbau enthalten. Die Laufzeit des Mietvertrags beträgt 24 Monate. Eine Verlängerungsoption ist im Vertrag enthalten. Insgesamt kostet die Containerlösung dann 70000 Euro, so der Schultes.

Immobilienbestand erweitert

Es wurde bereits vorgeschlagen, Platz für den Jugendraum einzuplanen, wenn ein Familienzentrum in Allmersbach im Tal gebaut werden sollte. Der Jugendtreff befindet sich bis auf Weiteres im Ochsen-Gebäude, in dem auch die Volksbank-Filiale firmiert.

Die Alternative eines Neubaus für die Kinderbetreuung ist durch die Interimslösung aber erst einmal auf Eis gelegt. Ein entsprechender Baubeschluss wurde im vergangenen Jahr durch den Gemeinderat wieder aufgehoben. Der Gedanke, ein Familienzentrum einzurichten, ist als solcher aber nicht aus der Welt.

„Das Familienzentrum mit dem Jugendtreff zusammen umzusetzen, ist vielleicht die elegante Lösung, muss aber nicht sein“, so Bürgermeister Wörner. Im Dezember hat die Gemeinde eine alte Hofstelle mit Wohnhaus und kleiner Scheune in der Allmersbacher Ortsmitte gekauft. Dieser Neuerwerb der Gemeinde kann nun in die Überlegungen miteinbezogen werden.