Lehrer-Einstellung in der Krise

Bis zu 2500 Lehrerstellen waren zeitweise ungewollt unbesetzt

Ein IT-Fehler im baden-württembergischen Bildungssystem hat jahrelang Lehrermangel verschleiert. Das Problem war noch gravierender als gedacht. Die Kritik ist harsch.

Bis zu 2500 Lehrerstellen  waren  zeitweise ungewollt  unbesetzt

Eine Grundschullehrerin übt mit ihren Schülern Grundkenntnisse in Mathematik.

Von Bärbel Krauß

Zwischenzeitlich sind in Baden-Württemberg seit 2015 bis zu 2500 Lehrerstellen durch einen Computerfehler aus Versehen unbesetzt geblieben. Das hat die Arbeitsgruppe, die die Ursachen für diese Panne aufklären sollte, offenbar herausgefunden, wie Sprecher des Finanz- und Kultusministeriums auf Anfrage bestätigten. Allerdings schwankte die Zahl innerhalb der vergangen zehn Jahre erheblich. 2023 waren 1400 Lehrerstellen irrtümlich als besetzt angezeigt worden. So viele Stellen hat das Kultusministerium zum Schuljahresbeginn außer der Reihe nachbesetzt. Lehrerverbände wie die GEW und der VBE reagierten mit scharfer Kritik und machten sich in Folge der Computerpanne für eine Einstellungsoffensive stark. Die FDP-Fraktion forderte einen Untersuchungsausschuss. Die Informationen sind zuerst aus dem Bildungsausschuss des Landtags durchgesickert. Am Montag legt die Arbeitgruppe ihren Abschlussbericht vor. Dort sollen auch Vorschläge enthalten sein, wie man solchen Fehlern in Zukunft vorbauen kann.