Bis zum Schluss für andere da

BKZ-Leser helfen: Auch in der Coronapandemie werden die Gäste der Hospizstiftung Rems-Murr nicht allein gelassen. Der Aufwand für die Beschäftigten ist jedoch enorm gestiegen.

Bis zum Schluss für andere da

Hier darf es auch fröhlich zugehen: Die Hospizstiftung Rems-Murr setzt sich auch dafür ein, dass das Thema Sterben nicht ins Abseits gerückt wird. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

BACKNANG. „Es kann nicht sein, dass jemand stirbt, ohne dass die Angehörigen dabei sein können.“ Das gilt für Heinz Franke, den geschäftsführenden Vorstand der Hospizstiftung Rems-Murr, auch weiterhin. Insofern sei es herausfordernd und nervenaufreibend, diesen Anspruch mit den geltenden Coronaschutzmaßnahmen zu vereinen. Abstand, regelmäßiges Desinfizieren, das Tragen von FFP2-Masken, seit Neuestem auch Schnelltests – im Hospiz wird viel dafür getan, die Besuche der Angehörigen so sicher wie möglich zu gestalten. Für die Beschäftigten bedeutet das einiges an Mehrarbeit, das bleibe nicht ohne Folgen. „Manchmal sind die Nerven etwas blank gelegen“, sagt Franke. „Es ging schon los, dass im Frühjahr die halbe Pflegemannschaft positiv auf Corona getestet worden ist.“ Trotzdem gute Stimmung unter den Bewohnern zu verbreiten, ist da schwierig. Umso größer ist Frankes Stolz auf sein Team, das die Situation in bewundernswerter Manier meistere.

Allerdings war klar: Die ambulanten Dienste müssen heruntergefahren werden. Der Großteil der 150 Ehrenamtlichen gehört aufgrund des fortgeschrittenen Alters zur Risikogruppe. Franke hat daher größtes Verständnis dafür, wenn diese sich nicht selbst in Gefahr begeben wollen und ihre Hilfe daher ruhen lassen. Es sei schwierig, etwa die Demenzgruppe in Waiblingen und die Trauergruppe für Angehörige wie gewohnt weiterzuführen. In der Summe bedeuten die vielen Einschränkungen für die Hospizstiftung, dass neue Projekte erst einmal auf Eis gelegt sind. „Wir mussten aus voller Fahrt zwei Gänge zurückschalten“, stellt der Stiftungsvorstand mit Bedauern fest. Denn das neue „Haus des Lebens“ habe viele neue Möglichkeiten eröffnet.

Da man mit dem Neubau an finanzielle Grenzen gegangen sei, habe man sich anfangs vor allem auf Pflichtausgaben konzentriert. Bleibt noch viel Platz für die Kür, „Dinge, die die Atmosphäre in den Gästezimmern verbessern und für das Personal hilfreich und entlastend sind“, führt er aus. Im Haus seien das Jahr über zudem noch Restarbeiten nötig gewesen. Gleichzeitig habe das Hospiz sich personell breiter aufgestellt, fast 50 Mitarbeiter zählt die Hospizstiftung inzwischen. Unter anderem für die kollegiale Gemeinschaft sei es besonders wertvoll, dass im neuen „Haus des Lebens“ fast alle Dienste untergebracht sind. Das mache aber auch betriebswirtschaftlich Sinn, denn so muss nur ein Gebäude mit moderner Technik versehen werden.

Sterben ist für viele Menschen noch immer ein Tabuthema.

„Hospizarbeit ist nicht kostendeckend finanziert“, betont Heinz Franke. Jährlich seien bei der Hospizstiftung Rems-Murr zwischen 100000 und 150000 Euro an Spenden nötig, um die schwarze Null schreiben zu können. „In diesem Jahr haben wir ein deutlich größeres Loch“, sagt der geschäftsführende Vorstand. Auf der Einnahmenseite ist der Stiftung einiges weggebrochen: „Wir konnten nicht in allen Bereichen mit Volllast fahren.“ Die laufenden Kosten bleiben aber dennoch gleich, hinzu kommen Mehrausgaben durch Schutzmaßnahmen und die nötige Ausrüstung hierfür. Zum Teil sei das Hospiz hierfür kompensiert worden.

Eine positive Entwicklung sieht Heinz Franke in der Wahrnehmung des Hospizes. „Mit unseren Diensten und Angeboten sind wir immer weiter in das öffentliche Bewusstsein gerückt.“ Das zeige sich auch am stetig wachsenden Bedarf. Sterben sei bei vielen Menschen ein Tabuthema, „dabei trifft es jeden von uns irgendwann“. Ihm sei es ein Anliegen, dass Hospizarbeit sichtbar wird – nicht zuletzt im wörtlichen Sinne durch das in kräftigen Farben gehaltene „Haus des Lebens“.

Das neue Gebäude beherbergt verschiedene Dienste der Hospizstiftung: die ambulanten Hospizgruppen, den Kinder- und Jugendhospizdienst Pusteblume, die Koordinierungsstelle des Vereins spezialisierte ambulante Palliativversorgung, die Beratung zu Patientenverfügungen und vorsorgenden Papieren sowie die Verwaltung. Das dritte Obergeschoss jedoch stehe noch leer. Was hier eingerichtet wird, steht noch nicht fest. Eine Möglichkeit wäre ein Dienst zum vorhospizlichen Wohnen. „Ich habe von vielen Menschen die Botschaft bekommen, dass für den Zwischenraum zwischen Hospiz und Pflege ein passendes Angebot fehlt“, erklärt Franke. Eine andere Möglichkeit wäre eine Anlaufstelle für jene Menschen, die noch zu Hause oder bei Angehörigen leben, aber tagsüber einen strukturierten Ablauf brauchen. Weitere Planungen habe man in diesem Jahr nicht weiterverfolgen können, „weil wir alle Kräfte für die Bewältigung der Coronapandemie bündeln mussten“, so Franke. Im kommenden Jahr wolle er dies aber angehen – unter anderem mit der Unterstützung von „BKZ-Leser helfen“.

Bis zum Schluss für andere da

Die aktuelle Spenderliste

Hannelore Gram und Horst Kühnle; Maria Weingärtner; Ute und Armin Frase; Ulrike und Horst Müller; Gerlinde Dobler; Familie Schwarz, Aspach; Martina Diers; Werner Müller, Backnang; Elke Pfleghaar; Vesta Trillitsch, Backnang; Knörzer Bau U. Knörzer, Waldrems; Irene Munz; Ulrike und Thomas Berkel; Carmen und Eberhard Beck, Aspach; Anita Lillich; Angelika und Michael Hilt; Gisela und Rudi Kübler; Ingrid und Heinz Noller; Regine Drews; Petra und Uwe Jundt; Waltraud Volwassen; Dorothee und Bernd Schüle, Backnang; Elisabeth und Wolfgang Zawesky; Cornelia und Bernhard Heinze; Reinhild Stroh, Backnang; Anna Seiter; Susanne und Thomas Haag; Heike und Michael Heinrich, Althütte; G. und W. Stroh, Backnang; Familie Unkauf Höhengasthof Sinzenburg, Aspach; Martin Foll; Eva und Fritz Scherer; Hilde und Udo Roloff; Christa Schwenzer, Spiegelberg; Joachim Riedisser; Marc Bauer, Backnang; Ursula und Bernd Brischke; Simone und Thomas Forster; Heidi und Wolfgang Gerner; Anneliese Schmid; Anneliese Hess; Marta Schaffler; Ilse Bohn; Heike Schierle; Monika und Andreas Herb, Auenwald; Albrecht Wieland, Auenwald; Helga Quis; Irma Schad; Walter Scheib; Margret und Manfred Sanzenbacher; Elisabeth Uhlig-Mattarocci; Ellen Brenner; Ulrich Burgel; Heinz Bley; Elisabeth Bott, Backnang; Irene Weller; Manfred Knecht, Aspach; Annemarie Glock; Ernst Nickel; Heinz Weingärtner; Rolf Zehender, Backnang; Dr. Harri Mysiak; Ingrid und Klaus Seidensticker, Backnang; Ilse Welz; Martin Schober; Inge Ruger; Miroslav Starcevic, Backnang; Kurt Liebendörfer; Ursula Hefter-Hövelborn und Ernst Hövelborn; Inge Müller; Gunter Liebhart; Dr. Annedore Bauer-Lachenmaier und Rainer Lachenmaier; Ruth und Helmut Zeeh, Allmersbach im Tal; Andreas Sigmund, Backnang; Heide Rzymann; Ursula und Karl Breining, Backnang; Kerstin Weingärtner und Ralf Blum; Barbara und Werner Schneider, Burgstetten; Ria und Fred Heizmann, Backnang; Frank Hock; Silvia und Hermann Ayasse, Auenwald; Angelika und Baldur Lambacher; Herta und Klaus Foll; Dr. Roland Idler; Petra Streker, Aspach; Eva und Hartmut Beck; Waltraud Stitz; Rolf Dupper; Eva und Olaf Hottinger; Barbara Zeller und Thomas Moser, Backnang; Michaela Neumann; Ingeborg und Martin Fischer; Uwe Carstens; Kristin und Gerald Schmidt; Daniela Birk; Alma und Uwe Kramer; U. und E. Kuhnle; Hartmut Wetzel; Cornelia und Rainer Klotz, Backnang; Michaela und Uwe Stach, Allmersbach im Tal; Marianne Ellwanger; Landfrauenverein Backnang; Edith Horlacher, Oppenweiler; Harald Moser; Rosemarie Nagel; Ernst Haug; Claudia Ruoff; Willi Eisemann; Uli Noller; Ulrike und Hansjörg Schuler; Annemarie und Wolfgang Schmückle; Erwin Hausermann; Heiderose und Rolf Schuster; Haag, Reichenberg; Brigitte Schlieser; Carola und Gerhard Steck, Weissach im Tal; Marlis Glaser; Jlona und Kurt Noller, Backnang; Ernst Schmidgall; Gunther Breisch, Aspach-Steinhausen; Christel Wintermantel; Wolfgang Harst; Ingrid Hartmaier; Werner Mauritz; Friedrich Wurst; Martin Idler, Backnang; Sonja Bauer; Helga Rong, Backnang; Waltraud und Franz Ahmann; Gerlinde Ostermann; Emma Breyer; Johann Schleer; Irene Paulik; Gerti und Manfred Schindler; Volker Nunn; Katrin und Horst de Biasio; Maria und Norbert Lipp; Hedwig Perret; Brigitte und Tanja Müller, Sulzbach an der Murr; Nadine Richart, Maubach; Irmgard und Franz Kottmann; Otto Reinhardt; Martina und Gerald Maier; Silvia Erkert; Wilhelm Bauer, Burgstetten; Familie Uschi und Reiner Ebert; Konrad Ehing; Christa und Eugen Sammet; Helga Heichele-Hagemeier; Gisela und Werner Hauch, Strümpfelbach; Margit und Werner Hilt; Verena und Fritz Hüttner; Sieglinde und Manfred Stitz; Pauline Hammel; Petra Romeiks; Andrea und Volker Eckert; Elsbeth Niehls; Monica und Uwe Schneider; Gerhard Kikta; Andreas Eckstein; Claudia und Harry Müller; Silvia und Eckart Jost; Helmut Koelmel; Renate und Jochen Rebell; F. Hägele, Backnang; Annette und Peter Schuebel; Günter Schopf; Helga und Wolfgang Grasreiner; Familie Manfred Schubert, Backnang; Birgit und Hans-Peter Kammerer; Maria Eidloth; Firma Sachs, Maubach; Gabriele und Rüdiger Ludwig; Dorothee Winter; Anna Foell; Margit Sieloff; Brigitte u. Dietrich Frischkorn; Christina und Jochen Busch, Kleinaspach; Gabriele und Ulrich Hensel, Weissach im Tal; Susanne und Oliver Aichholz; Evelyn Frank; Silke Arnold; Silvia und Theophil Schwenk; Ingeborg und Albert Hess; Ellen und Rudolf Scholz, Auenwald; Anne und Dieter Bertsch, Backnang; Margit Klix; Jürgen Baumann; Ingrid und Klaus Siegel; Monika Christner; Regina und Gerold Hug, Backnang; Margit und Heinz Hermentin; Britta und Peter Raimund; Beerwart Haarschneideteam, Aspach; Herta Kurz; Wolfgang Eberle; Thomas Geist; Angelika und Thomas Alberty; M. Volwassen, Aspach; Anna und Walter Stopp; Meryem und Georg Schneider, Backnang; Gisela Müller; Backnang; Sabine Renz-Hertkorn, Marbach; Manuel Peris; Gerlinde Seefeldt; Gisela Ortloff; Brigitte Wohlfarth; Iris und Heinz Rauleder; Marianne und Theophil Schaal; Ursula Michalski-Balduf; Alwin Aldinger; Elke und Günter Wolf, Oppenweiler; Brigitte Schlag; Rolf-Gunther Franke; Ilse Kosmalla; Sabine und Rainer Tigges; Annemarie Klenk; Renate und Reinhold Pink; Helga Butsch; Marianne und Peter Demel; Hans Peter Müller; Claudia und Roland Reber; Gisela und Helmut Bäuerle; Helga und Herbert Brauns. Allen Spendern gilt ein herzliches Dankeschön.