Bischof fordert Gesetz gegen Kinderarbeit und Ausbeutung

dpa/lsw Freiburg. Der Misereor-Bischof Stephan Burger fordert von der Bundesregierung ein Gesetz zum weltweiten Verbot von Kinderarbeit und Ausbeutung. Die Große Koalition habe dieses sogenannte Lieferkettengesetz im Koalitionsvertrag verankert, sagte Burger am Montag in Freiburg. Es müsse noch diese Legislaturperiode verabschiedet werden. Zudem solle sich die Regierung für eine europaweite Regulierung einsetzen. Das Gesetz zwinge Unternehmen dazu, internationale Menschenrechtsstandards einzuhalten.

Bischof fordert Gesetz gegen Kinderarbeit und Ausbeutung

Stephan Burger, Freiburger Erzbischof. Foto: Patrick Seeger/dpa/Archivbild

Alle großen Unternehmen wären dann verpflichtet, bei der Produktion zum Beispiel von Schuhen, Kleidung oder Kaffee faire Löhne zu bezahlen und Kinderarbeit zu beenden. So könnten etwa Textilarbeiter in Bangladesch, Kakao-Pflücker in Westafrika oder indigene Gemeinschaften in Brasilien besser vor Ausbeutung geschützt werden.

Burger ist Erzbischof in Freiburg. Er leitet in der Deutschen Bischofskonferenz das katholische Entwicklungshilfswerk Misereor. Den Appell der katholischen Kirche an Unternehmen, sich zur Einhaltung von Menschenrechten und Umweltstandards zu verpflichten, haben den Angaben zufolge weltweit mehr als 110 Bischöfe unterzeichnet.