Bislang gibt es genügend Kinderbetreuungsplätze

Gemeinderat Oppenweiler beschließt einstimmig die Bedarfsplanung – Elternbeiträge erhöhen sich um drei Prozent

Bislang gibt es genügend Kinderbetreuungsplätze

Der Spatenstich für den Neubau des Kindergartens Burgblick wurde schon gesetzt. Der Umzug der Kinder soll im Sommer 2020 erfolgen. Foto: A. Becher

Von Lorena Greppo

OPPENWEILER. Bisher reicht das Betreuungsangebot für Kinder in Oppenweiler aus. Das ist das Fazit der Bedarfsplanung für das Jahr 2019/20, die Cornelia Köhnlein-Bass, Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtungen, in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats präsentierte. Dem angemeldeten Anspruch der Eltern könne quantitativ und qualitativ Sorge getragen werden. Im kommenden Kindergartenjahr 2019/20 umfasse das Platzangebot für Kinder im Alter unter drei Jahren 20 Krippenplätze sowie zehn Plätze in einer betreuten Spielgruppe. Damit könne die Gemeinde eine Versorgungsquote von etwa 34,8 Prozent anbieten. Die bisher in Anspruch genommene Betreuung lag bei einer Quote von unter 30 Prozent, weswegen Köhnlein-Bass davon ausgeht, dass es zu keinerlei Engpässen kommen wird. Sie merkte jedoch an: In diesem Bereich lasse sich der Bedarf nur schwer einschätzen, weshalb eine langfristige Planung schwierig sei.

Eine steigende Belegung verzeichnet die Gemeinde hingegen bei den Kindergartenplätzen für Kinder ab dem dritten Geburtstag. Hier werde das Recht auf Betreuung zu 95 Prozent in Anspruch genommen. Das könne im Mai 2020 zu einem Engpass führen, räumt Köhnlein-Bass ein. Zu versorgen wären demnach 162 Kinder. Geht man von einer Inanspruchnahme von 95 Prozent aus, müsste für 154 Kinder ein Kindergartenplatz gefunden werden. Derzeit umfasst das Angebot der Gemeinde Oppenweiler jedoch nur 149 Plätze. Durch eventuelle Zuzüge oder Flüchtlingsunterbringungen könnte der Engpass sogar verschärft werden, merkt die Leiterin der Kinderbetreuungseinrichtungen an.

Ganztagsbetreuung im U-3-Bereich nicht gefragt

Was also kann getan werden? Letzten Endes müsse das Platzangebot erweitert werden. Der Neubau des Kindergartens Burgblick werde voraussichtlich erst in den Sommerferien bezugsfertig sein. Köhnlein-Bass brachte mehrere Vorschläge vor: Die Interimsgruppe in der evangelischen Kita Steinfeld werde fortgeführt. Hier kommen bis zu neun Kinder unter. Eine weitere Interimsgruppe mit bis zu zehn Kindern wäre außerdem möglich. Zudem könne man Kinder in der U-3-Betreuung auch nach ihrem Geburtstag und bis zu den Sommerferien noch in der jeweiligen Krippe oder Spielgruppe belassen – denn dann entspanne sich die Lage durch den Wechsel von voraussichtlich 40 Kindern in die Schule. Im Zweifelsfall werde mit den Eltern Kontakt aufgenommen und die Möglichkeit ausgelotet, manches Kind erst nach den Sommerferien in den Kindergarten gehen zu lassen. „Wir fahren mit extrem hoher Flexibilität“, ergänzte Bürgermeister Bernhard Bühler.

Auf eine veränderte Nutzung des Betreuungsangebots für Kinder unter drei Jahren wies Köhnlein-Bass außerdem hin: „In der Kita Steinfeld wurde die Ganztagsbetreuung eingestellt, da gab es keine Nachfrage“, erklärte sie. In der Kita am Schlossgarten gebe es das Angebot zwar noch, doch auch da bestehe keine Nachfrage. „Für uns ist das gut, denn so haben wir morgens mehr Leute zur Verfügung“, führte sie aus.

Bei der Festsetzung der Elternbeiträge für das kommende Kindergartenjahr orientiert sich die Gemeinde Oppenweiler wie gehabt an den Empfehlungen, die Vertreter des Gemeindetags, Städtetags, der Kirchenleitungen und der kirchlichen Fachverbände aussprechen. Das bedeutet eine Erhöhung der Beiträge um etwa drei Prozent. Diese Empfehlung beziehe sich nicht wie sonst auf zwei, sondern nur auf ein Jahr.

Das liege daran, dass man wegen des Volksbegehrens der SPD nach kostenfreien Betreuungsplätzen noch eine endgültige Entscheidung abwarten müsse. Hierzu merkte Bühler an: „Bei Gebührenfreiheit wird der Run auf die Betreuungsplätze zunehmen.“ Das stelle die Kindertageseinrichtungen vor große Probleme, denn sie hätten schon jetzt Probleme, Personal zu finden. Die Folge: „Die Eltern würden – zu Recht – im Rathaus stehen und mehr Plätze fordern.“ Dem nachzukommen sei dann aber kaum möglich. Mit der Gebührenfreiheit an sich habe er keine Probleme, führte der Bürgermeister aus. Damit werde auch das eine oder andere Problem der Gemeinde gelöst, etwa bei Zahlungsrückständen der Eltern. Man müsse sich nur im Klaren darüber sein, wie weitreichend die Folgen sind.

Die vorgelegte Bedarfsplanung zur Kinderbetreuung 2019/20 beschloss der Gemeinderat einstimmig.