Der Bitcoin-Kurs ist zu Wochenbeginn deutlich gefallen und hat die Marke von 86.000 US-Dollar unterschritten. Was steckt hinter diesem Rückgang, und welche Faktoren belasten den Kryptomarkt?
Erfahren Sie, warum der Bitcoin-Kurs gefallen ist, welche Faktoren den Markt beeinflussen und was Anleger jetzt wissen sollten.
Von Matthias Kemter
Der Bitcoin-Kurs hat am Montag einen Rückgang von 5 Prozent verzeichnet und notiert aktuell bei 86.000 US-Dollar. Nach einer kurzen Erholung in der vergangenen Woche setzt sich damit der Abwärtstrend fort.
1. Plötzlicher Verkaufsdruck und Stop-Losses
Am Wochenende kam es zu einem abrupten Anstieg des Verkaufsvolumens, der eine Kettenreaktion auslöste. Innerhalb weniger Stunden wurden gehebelte Positionen im Wert von Hunderten Millionen Dollar liquidiert. Laut Daten von CoinGlass belief sich das Volumen der Zwangsliquidationen auf über 600 Millionen US-Dollar. Diese massiven Liquidationen verstärkten den Kursrückgang und führten zu einem sogenannten „Weekend-Wipeout“.
2. Technische Schwächen und Widerstandszonen
Der Bitcoin scheiterte erneut an wichtigen Widerstandszonen, insbesondere an der Marke von 93.000 US-Dollar. Der Rücksetzer auf 86.000 US-Dollar markiert einen deutlichen Bruch der Seitwärtsbewegung, die zuvor Stabilität suggerierte. Analysten sehen die nächste wichtige Unterstützungsmarke bei 80.000 US-Dollar. Sollte diese fallen, droht ein weiterer Abwärtstrend.
3. Makroökonomische Unsicherheiten
Neben den technischen Faktoren belasten auch makroökonomische Entwicklungen den Kryptomarkt. Die Risikobereitschaft der Anleger ist in den letzten Wochen deutlich zurückgegangen. Steigende Zinsen in Japan und regulatorische Unsicherheiten in Europa und China verstärken den Druck. Zudem sorgt die bevorstehende Entscheidung der US-Notenbank für Nervosität. Obwohl eine Zinssenkung erwartet wird, bleibt die Unsicherheit über die zukünftige Geldpolitik ein Belastungsfaktor.
4. Schwache Zuflüsse und Vertrauensverlust
Ein weiterer Grund für den Kursrückgang sind die schwachen Zuflüsse in Bitcoin-ETFs. Großinvestoren wie Strategy haben angedeutet, im Ernstfall Bestände abzustoßen, was das Vertrauen in den Markt weiter schwächt. Gleichzeitig wurde der Stablecoin USDT von Tether herabgestuft, was zusätzliche Unsicherheiten im Kryptomarkt schürt.
5. Fear & Greed Index - Angst dominiert den Markt
Ein Blick auf den Fear & Greed Index verdeutlicht die angespannte Stimmung am Kryptomarkt. Mit einem Wert von 20 Punkten signalisiert der Index weiterhin „Angst“ unter den Anlegern. Obwohl dieser Wert leicht über den Tiefstständen der letzten Wochen liegt, bleibt er ein klares Indiz für die Unsicherheit und Zurückhaltung im Markt. Solche niedrigen Werte spiegeln oft eine Phase wider, in der Anleger risikoscheu agieren und Verkäufe dominieren. Der Index, der Faktoren wie Volatilität, Marktvolumen und soziale Trends berücksichtigt, zeigt, dass der Markt weiterhin unter erheblichem Druck steht.
Ausblick
Händler erwarten, dass der strukturelle Gegenwind im Dezember anhält. Die Marke von 80.000 US-Dollar wird als entscheidend für den weiteren Kursverlauf angesehen. Sollte diese Unterstützung halten, könnte sich der Markt stabilisieren. Andernfalls drohen weitere Verluste.