BKZ-Spendenaktion: Schon viele Spenden für Projekte und Hilfen zusammengekommen

BKZ-Leser helfen Schon jetzt kann mit 120.000 Euro eine größere Spendensumme an Organisationen und Institutionen vergeben werden als bei der Vorgängeraktion. Die Gelder werden breit gestreut, um vielen helfen zu können.

BKZ-Spendenaktion: Schon viele Spenden für Projekte und Hilfen zusammengekommen

Nach zwei Jahren, in denen die symbolischen Schecks nur digital präsentiert wurden, übergaben nun Werner Stroh (links) und Kornelius Fritz den Spendenscheck im technischen Betrieb der BKZ persönlich an die Vertreter der berücksichtigten Institutionen. Foto: Alexander Becher

Von Ingrid Knack

Rems-Murr. Einen symbolischen Scheck in Höhe von 120.000 Euro haben BKZ-Verleger Werner Stroh und Redaktionsleiter Kornelius Fritz im technischen Betrieb der Backnanger Kreiszeitung an Vertreter der Organisationen und Institutionen übergeben, die Spendengelder aus der Aktion „BKZLeser helfen“ erhalten. Im Vergleich zu den vergangenen Jahren, in denen zu diesem Zeitpunkt 100.000 Euro zusammengekommen waren, ist dies eine beachtliche Steigerung. Die Gelder werden erst Mitte Januar verteilt. „Wir sind optimistisch, dass wir das Ergebnis aus den vergangenen Jahren von 150.000 Euro erreichen oder sogar übertreffen können“, sagte Fritz. Angesichts steigender Energiepreise und der Inflation sei eine solch überwältigende Spendenbereitschaft nicht erwartet worden. „Doch auf unsere Leserinnen und Leser ist Verlass“, freute sich der Redaktionsleiter. Die Spenden werden für fünf Schwerpunktprojekte verwendet. Überdies gibt es Spendentöpfe für Vereine und Organisationen. Mit diesen Geldern kann Menschen in Not unbürokratisch geholfen werden, zum Beispiel wenn eine Waschmaschine kaputtgeht oder eine neue Brille gekauft werden muss.

Der Backnanger Tafelladen im Sozialen Warenhaus (Sowas) wird nach den Worten von Heinz Franke, Vorsitzender des Trägerverbands Kinder- und Jugendhilfe, der auch das Soziale Warenhaus im selben Gebäude betreibt, täglich von rund 100 Kunden besucht. Rechnet man dies auf die dahinter stehenden Familien hoch, so werden jeden Tag 300 bis 400 Leute erreicht, erklärte Franke. Die Tafel könne nie kostendeckend arbeiten. In Zusammenhang mit dem Verein Kinder- und Jugendhilfe erwähnte Franke Unterstützungen für bedürftige Kinder und Familien, die mithilfe der Fördertopfgelder realisiert werden können.

Die Lebenshilfe Rems-Murr plant neue Freizeitaktivitäten für geistig behinderte Menschen, sagte Michael Balzer, Vorsitzender der Lebenshilfe Rems-Murr. Unter anderem nannte er einen Pferdetag oder Kurse zu Themen wie Erste Hilfe oder Theaterspielen. „Das Geld wird uns in die Lage versetzen, die Eigenbeteiligung der Menschen spürbar herunterzufahren in Richtung Null.“ Als größtes Projekt führte Balzer einen Blühgarten an, den behinderte Menschen im Stiftshofbereich anlegen dürfen.

Der DRK-Ortsverein Backnang setzt das Spendengeld für einen runderneuerten Krankentransportwagen mit 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ein, wie Vorstandsvorsitzender Klaus-Dieter Fackler erläuterte. Denn: „Das Fahrzeug, das wir vor fünf Jahren gebraucht erworben haben, hat im Sommer die medizintechnische Prüfung leider nicht bestanden. Die Instandsetzung alleine in diesem Bereich würde rund 4.500 Euro kosten. Hinzu kommen gravierende Kfz-Mängel, sodass wir insgesamt für die Reparatur einen Kostenvoranschlag von rund 8000 Euro haben.“ Gegen die Reparatur spricht allerdings, dass es sich bei dem Einsatzfahrzeug um einen 4,5-Tonner handelt, den die jungen Mitglieder, die nur einen Autoführerschein haben, nicht fahren dürfen. Bei einem 3,5-Tonner stellt sich dieses Problem nicht. Von 20 Aktiven könnten nur drei den 4,5-Tonner fahren, so Fackler. Ein zweites Fahrzeug sei aber bei Paralleldiensten oder bei großen Veranstaltungen wie dem Straßenfest unabdingbar.

Die Zukunftswerkstatt Rückenwind möchte ihre Kinder- und Jugendfarm ausbauen, wie Sozialarbeiterin Hannah Nothstein sagte. Noch mehr Kinder als bisher will die gemeinnützige Organisation in den Ferien betreuen können, um die Eltern zu entlasten, die sich alle in sehr schwierigen Situationen befänden. Das könne zum Beispiel eine schwere Krankheit sein. Oder eine Familie muss mit dem Verlust eines Elternteils klarkommen. Nothstein: „Es sind nicht nur geflüchtete Kinder, wir haben genauso Menschen ohne Migrationshintergrund. Wir sind eine Anlaufstelle, bei der man neben der Trauerarbeit auch Spaß und Erholung haben kann.“ Auf dem Grundstück, das der Zukunftswerkstatt kostenlos überlassen wird, werden Workshops, Umweltpädagogik und Ferienprogramme angeboten. Es gibt Tiere wie Hasen, Hühner und Fische. „Wir brauchen die Farm einfach, weil unsere Räumlichkeiten in der Schillerstraße sehr klein sind“, versicherte Nothstein. Wenn jedoch die B14 weiter ausgebaut wird, muss ein anderes Grundstück gesucht und ein Umzug finanziert werden.

Als weiterer Schwerpunkt soll die Flüchtlingsarbeit unterstützt werden. Hier mangelt es im Übrigen nicht nur an finanziellen Mitteln, sondern auch an ehrenamtlichen Helfern. Viele Arbeitskreise haben vor allem durch die Pandemie ältere Helfer verloren, die immer noch Kontakte meiden. Silvia Bua, Vertreterin des Arbeitskreises Integration Auenwald, ging darauf ein, dass aber gerade Helfer mit freier Zeit tagsüber Geflüchtete bei Terminen auf Ämtern ober bei einem Arzt unterstützen können. Die Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit sind vielfältig, alle Arbeitskreise sind mehr oder weniger mit denselben Themen konfrontiert. Jennifer Reinert, Integrationsmanagerin bei der Gemeindeverwaltung Weissach im Tal, die auch den Weissacher Arbeitskreis Integration betreut, hob beispielsweise die Förderung von Kindern und Jugendlichen durch Nachhilfe und Freizeitangebote für alle wie eine Weihnachtsfeier hervor. Ferner bräuchten viele Geflüchtete aus der Ukraine finanzielle Ersthilfe. „Bis die Ämter leisten, dauert es.“ Natascha Hosseini von der Geflüchtetenhilfe Awia Aspach schilderte plastisch, wo die Grenzen von Secondhandartikeln liegen. Um zum Beispiel Unterwäsche kaufen zu können, bekamen die Menschen aus der Ukraine Geldgutscheine. „Wir sind von Aspacher Vereinen und der Robert-Bosch-Stiftung unterstützt worden, das Geld ist jetzt aufgebraucht.“ Johann Mohren, der für den Asylkreis in Allmersbach im Tal da war, berichtete von speziellen Hilfen. Diese könnten so aussehen, dass eine Bestattung organisiert und finanziert werden soll. Der Asylkreis setzt eigene Mittel auch für die Unterstützung etwa bei Passbeschaffungen ein. Für den Arbeitskreis Asyl in Backnang sprachen Martina Klenk und Rosemarie Uresch-Kramer. Der Arbeitskreis hilft unter anderem, wenn Gerichtskosten im Laufe eines Asylverfahrens anfallen, mitunter werden Familien zum Verwaltungsgericht begleitet. Sven Semet, Vorstandsvorsitzender des DRK-Ortsvereins Althütte, der den Offenen Kreis Asyl in Althütte vertrat, sprach von einem Leuchtturmprojekt: Der Asylkreis werde ins DRK integriert. „Wir sind die Ersten im Landkreis, die das jetzt machen werden.“ So könnten vorhandene Strukturen genutzt werden.

Wie mit den Geldern aus dem Fördertopf der „BKZ-Leser helfen“-Aktion verfahren wird, darüber gaben Regine Wüllenweber, Leiterin des Amts für Familie, Jugend und Bildung der Stadt Backnang, Natascha Bobleter, Geschäftsführerin der Diakoniestation Mittleres Murrtal mit Sitz in Aspach, Reinhard Bihlmeyer, stellvertretender Geschäftsführer des Kreisdiakonieverbands Backnang, Martina Zoll, Geschäftsführerin der Diakoniestation Weissacher Tal, Vanessa Binder, Geschäftsführerin der Diakoniestation in Backnang, Wolfgang Sartorius, Leiter der Erlacher Höhe, Thomas Nehr von der Diakonie ambulant Gesundheitsdienste Oberes Murrtal mit Sitz in Murrhardt und Thomas Rieker vom Kreisjugendamt Backnang Auskunft.

Die aktuelle Spenderliste

Monika und Jörg Aupperle; Ulrike Tuxhorn-Kleiss und Joachim Kleiss, Allmersbach im Tal; Margarete Knatz; Marie-Luise Würtele; Dirk Weismann; Edith Kirschner, Spiegelberg; Ursula und Klaus Wohlfahrt; Barbara Erb; Sonja Jung; Ingrid und Wolf-Rüdiger Steinat; Margarete und Jürgen Weinstrauch, Backnang; Jutta Bühler-Egerer, Backnang; Gabriele und Rüdiger Ludwig; Gerda und Georg Sprenger, Backnang; Klaus Hertkorn, Marbach am Neckar; Sabine Renz-Hertkorn, Marbach am Neckar; K+W Automatisierungstechnik GmbH, Backnang; Kurt Moegel; Inge Mayer; Gerda und Helmut Wahl, Weissach im Tal; Kordula und Götz Kemmler; Kerstin und Andreas Schröder; Monika und Wolfgang Hirzel; Hans Oettinger; Gabriele Rapp; Stefan Gerngross; Marion Levermann; Gottfried Richter; Verena und Fritz Hüttner; Lotte Hochrein; Ruth und Walter Grün; Gerald Nitschmann; Ksenija Schramm; Barbara und Hans-Peter Denz; Brigitte und Bertold Ediger; Ellen und Dietmar Hartmaier, Auenwald; Uschi und Stefan Fieder; Kurt Kehrer; Vesta und Ralph Trillitsch, Backnang; Anna Seiter; Doris und Burkhardt Bedei; Christine Eschment; Maieli und Hans-Jürgen Grünefeldt, Backnang; Else Speckmaier; Ingeborg Geiger; Stefanie und Julian Schleicher-Löffler; Jürgen Senk; Ursula-Marie Giesecke; Elsbeth und Heinz Piller; Ingrid und Dr. Dieter Ammer; Ingrid Graupmann; E. und R. Lang; Ernst Ehmann; Helmut Graf; Martin Manhalter; Ingrid Pohl; Gabriele und Bernd Otte, Weissach im Tal; J. und G. Portillo, Weissach im Tal; Arno Papke; Lore Schaal, Aspach; Hans-Jörg Schön; Renate Blumenstein; Hans-Peter Traub; Ulrike und Jörg Seiferheld; Alfred Kroder; Karin Schlöffel; Heiderose und Rolf Schuster; Gabriele und Klaus Digel; Siglinde Hohloch; Erika und Gotthilf Stein, Backnang; Marta Schaeffler, Aspach; Dr. Hans-Georg Eckstein, Backnang; Annelore und Hans-Jürgen Hübner; Monika Weingärtner; Claudia und Uwe Kurz; Monika und Konrad Erb, Weissach im Tal; Dr. Rivinius, Backnang; Hildegard Dieterich; Andrea Steger, Auenwald; Helga und Werner Grubbert, Aspach; Waltraud und Kurt Zehb, Weissach im Tal; Gisela und Oskar Wildermuth; Gerlinde Benignus; Elfriede und Günter Schopf; Edith Grau; Gabi und Uli Klenk, Backnang; Karin Cadus; Ursula Straub; Elfriede Moll; Maria Lisson; Margot Fleischmann; Höhengasthof Sinzenburg Familie Unkauf, Aspach; Maria Gent; Margarete Greiner; Sonja und Gerhard Gruber; Elsbeth Mayer; Gerda und Walter Handel; Ria und Fred Heizmann, Backnang; Claudia Dengler-Röhm; Ingrid und Egon Hass; Irma und Manfred Holz, Backnang-Maubach; Hans-Peter Merkle Natursteine und Transporte GmbH&Co. KG; Ingeborg Weiss-Ehring; Jürgen Maurer, Murrhardt; Ingrid und Klaus Seidensticker; Gabriele und Günther Schumann; Martin Schober; Willy Friz; Ursula Bauer, Backnang; Inge Kiefer; Ingrid Hahn; Marlis und Rudi Müller; Pfleiderer Hausverwaltungen, Auenwald. Herzlichen Dank!