Blühflächen bieten Lebensraum für Insekten

Ungenutzte Flächen entlang der B29 ökologisch aufgewertet – Der Landkreis schafft einen Hingucker für die Gartenschau

Blühflächen bieten Lebensraum für Insekten

Remsi freut sich: Blühende Wiesen sind einfach toll für Insekten. Foto: Landratsamt

SCHORNDORF (pm). Der Rems-Murr-Kreis hat bereits 2018 an mehreren Anschlussstellen der B29 große Blühflächen, Schmetterlingssäume und Wildbienenhabitate angelegt – insgesamt rund vier Hektar. Die Flächen sind an vier Punkten entstanden: Schorndorf-Ost, Schorndorf-West, Winterbach und Geradstetten. Davon, dass die Flächen einen dauerhaften Lebensraum für ihre Artgenossen bieten, hat sich auch Gartenschau-Maskottchen Remsi überzeugt.

„Bereits 2017 haben wir in unserem Naturpark das Bienenjahr ausgerufen und sind aktiv geworden. Über dieses Projekt sind auch die Remstal-Gartenschau und der Naturpark eng verbunden“, sagt Landrat Richard Sigel. „Wir haben vieles vernetzt und interkommunal zusammengearbeitet. Wichtig ist mir, nicht nur bunte Blumenwiesen anzulegen. Wir schaffen einen dauerhaften Lebensraum für zahlreiche Insekten. Damit nehmen wir im Landkreis unsere Verantwortung wahr und leisten unseren Beitrag zur Stärkung der Biodiversität.“

Die erste Blühphase mit über 50 verschiedenen Blumen-, Kräuter- und Gräserarten wie Kornblumen, Margeriten und Klatschmohn ist inzwischen fast vorüber. Voraussichtlich Ende Juli werden die Flächen nach und nach abgemäht – so, dass die noch blühenden Pflanzen genügend Zeit zum Aussamen haben. Dabei werden spezielle Mähgeräte eingesetzt, die etwa schienbeinhoch schneiden, um Insekten und Kleingetier, die in den Flächen beheimatet sind, nicht zu gefährden. Nach einer kurzen Trocknungsphase wird dann das Mähgut eingeholt und abgefahren, damit der extra ausgemagerte Boden nicht wieder Nährstoffe anreichert. Das würde sonst die Blumenpracht im Folgejahr reduzieren. Die Kosten für die Herstellung der Flächen trägt das Ministerium für Verkehr aus dem Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt. Die Kosten für die Pflege der Flächen trägt der Landkreis. Das Landratsamt plant 2019, weitere rund zweieinhalb Hektar Blühflächen anzulegen – ebenfalls an Anschlussstellen der Bundesstraßen. Für diese Flächen wurde erneut ein Förderantrag beim Verkehrsministerium gestellt.

An den Anschlussstellen wurde der nährstoffreiche Oberboden abgetragen und der Boden mit Splitt vermengt, um ihn abzumagern. Nur so können sich artenreiche Bestände mit reichem Blühaspekt entwickeln. Anschließend werden speziell abgestimmte, heimische Saatgutmischungen eingesät. Im Bereich der Wildbienen- und Schmetterlingssäume werden zusätzlich noch steile Nisthügel geformt, in deren Spalten und Klüften sich Insekten ansiedeln können. Fachlich wird das Projekt von einem Diplom-Biologen sowie von den Naturschutzexperten im Landratsamt begleitet. Zusätzlich zu den Anschlussstellen entstehen weitere artenreiche Blühflächen auf den Deponien der AWRM, im Bereich der Kreisschulen sowie der Rems-Murr-Kliniken.