Boeing warnt vor neuem Problem bei 737 Max

dpa Seattle. Der Airbus-Rivale Boeing kommt nicht zur Ruhe. Wegen potenzieller neuer Mängel beim Unglücksflieger 737 Max müssen etliche Maschinen ausgesetzt werden.

Boeing warnt vor neuem Problem bei 737 Max

Eine Boeing 737 MAX 7 landet in Rahmen eines Testflugs in Seattle auf dem Boeing-Flugfeld. Foto: Seattle Aviation Images/ZUMA Wire/dpa

Der US-Luftfahrtriese Boeing hat Fluggesellschaften auf ein Produktionsproblem bei bestimmten Versionen des Krisenmodells 737 Max hingewiesen.

Der Airbus-Rivale empfahl 16 Kunden laut eigenen Angaben, den Betrieb der Maschinen auszusetzen, bis mögliche Mängel am Stromversorgungssystem ausgeschlossen werden können. Boeing arbeite eng mit der US-Luftfahrtaufsicht FAA zusammen.

Die 737 Max ist Boeings meistverkauftes Modell und ein wichtiger Gewinnbringer. Die Baureihe war nach zwei Abstürzen mit 346 Toten rund 20 Monate mit Flugverboten belegt und erst im November wieder in den USA zum Betrieb zugelassen worden. Als Grund für die Unglücke galt eine defekte Steuerungssoftware. Das aktuelle Problem stehe nicht im Zusammenhang damit, sagte eine Boeing-Sprecherin.

Die US-Fluggesellschaften American und Southwest Airlines haben nach der Warnung etliche 737-Max-Flieger vorerst aus dem Betrieb genommen. Southwest, die US-Airline mit den meisten Maschinen dieses Typs in der Flotte, erklärte auf Nachfrage, 30 seiner insgesamt 58 Max-Jets sicherheitshalber für Überprüfungen aus dem Verkehr gezogen zu haben. Das Unternehmen selbst habe jedoch keine Betriebsprobleme bemerkt.

American Airlines hat nach eigenen Angaben 17 betroffene Maschinen, die einer Unternehmenssprecherin zufolge umgehend aus dem Flugplan genommen worden seien. Es handele sich um die 737-Max-Jets, die zuletzt von Boeing an American geliefert worden seien - also nach der Aufhebung des Flugverbots. Das Unternehmen habe weitere 24 Stück, die vorher von Boeing übergeben wurden, hier bestehe das Problem nicht.

Anleger reagierten zunächst nicht übermäßig nervös und ließen Boeings Aktien im frühen US-Börsenhandel vorerst nur leicht fallen. Der wirtschaftspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Reinhard Houben, forderte bessere Aufsichtsmechanismen in Deutschland und der EU. Die EU müsse die Sicherheit umfassend und unabhängig überprüfen, bevor ein neues Unglück passiere.

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