Bühne abbauen lohnt kaum

In der Schleyerhalle gibt es jetzt fünf Konzerte in 14 Tagen

Rekord - Allein in den nächsten zwei Wochen stehen fünf Konzerte in der Schleyerhalle an.

Parkway Drive, Ghost, Twenty One Pilots: Das sind drei Bandnamen, die selbst passionierten Popmusikfreunden nicht zwingend auf Anhieb etwas sagen. Verblüffend also, dass sie zum einen allesamt in den kommenden zwei Wochen nach Stuttgart kommen – und dort alle in der mit Abstand größten verfügbaren Arena auftreten werden, der unbestuhlt rund 13 000 Zuschauer fassenden Schleyerhalle.

Aber damit nicht genug: Ebenfalls in der Schleyerhalle angesetzt sind auch noch die Konzerte von den zumindest jüngeren Lesern bekannten Herren RAF Camora und Bonez MC am 21. Februar sowie dem umgekehrt eher gesetztere Menschen ansprechenden Eros Ramazotti am übernächsten Montag, dem 25. Februar.

Erstaunlich ist dabei bereits, dass hier der breiten Öffentlichkeit leidlich unbekannte Musiker wie die australische Metalcoreband Parkway Drive an diesem Montag, die schwedische Metalband Ghost am Donnerstag sowie das Popduo Twenty One Pilots aus Ohio (24. Februar) in jener Halle auftreten, die gewöhnlich Künstlern der Weltstar-Kragenweite Platz bietet. Noch verblüffender ist jedoch, dass die Konzerte der Twenty One Pilots sowie der beiden Deutschrapper RAF Camora und Bonez MC bereits seit Längerem ausverkauft sind.

Über den künstlerischen Gehalt und die Attitüden insbesondere der Musik der beiden Gangsterrapper RAF Camora und Bonez MC sowie der schwedischen Mummenschanzfreunde von Ghost wollen wir hier ebenso wenig Worte verlieren wie über diverse Rechtshändel, mit denen sich beide zu beschäftigen haben (Bonez’ Kollaborationskumpel Gzuz und seine schon 13 Vorstrafen etwa sowie der Betrugsprozess gegen den Ghost-Sänger Forge, der in der gleichen Freimaurerloge Mitglied sein soll wie der urteilende Richter), sondern angesichts der zu erwartenden insgesamt knapp fünfzigtausend Livemusikfreunde allein in zwei Wochen in der Schleyerhalle festhalten, dass es ganz so schlimm um die angeblich so gebeutelte Musikwirtschaft doch noch nicht stehen kann. (juw)