Bürger sollen mitreden dürfen

Gemeinderat von Althütte verabschiedet Haushaltsplan 2019 – Lebensmittelmarkt großes Thema

Einstimmig hat der Gemeinderat von Althütte in seiner jüngsten Sitzung den Haushaltsplan fürs kommende Jahr verabschiedet. Das Thema Seniorenheim wird die Gemeinde auch in Zukunft beschäftigen. Die Redner der drei Fraktionen räumten besonders dem Konfliktthema Lebensmittelmarkt in ihren Stellungnahmen breiten Raum ein.

Bürger sollen mitreden dürfen

Gabriele Gabel

Von Annette Hohnerlein

ALTHÜTTE. Man war sich einig, dass trotz der Standort- und Betreibergarantie für das Ehepaar Raimund ein weiterer Standort entwickelt werden muss, um die Lebensmittelversorgung am Ort für die Zukunft zu sichern. Wichtig sei, die Bürger in diesen Prozess einzubinden, betonten Markus Rombold, Thomas Kuntz und Gabriele Gabel. Auch der mit 630000 Euro größte Posten im Vermögenshaushalt, der Anbau für eine vierte Gruppe an den evangelischen Kindergarten Althütte, wurde von allen Fraktionen ausdrücklich befürwortet.

Markus Rombold, der für die Freie Wählervereinigung sprach, ging in seiner Stellungnahme auf die geplanten Sanierungsmaßnahmen am Sportgelände in Höhe von knapp 400000 Euro ein. Erfreulich sei, dass die Fußballabteilung des TSV Althütte zukünftig die Pflege und Bewirtschaftung der Anlage übernehmen wolle. Bei der Einzäunung des Geländes sei aber sicherzustellen, dass die Jugendlichen die Sportstätte auch in Zukunft in ihrer Freizeit nutzen könnten. Eine zentrale Zukunftsaufgabe sei der Breitbandausbau, der einen wichtigen Standortfaktor für Betriebe, aber auch im privaten Bereich darstelle. Was die geforderten Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen des Verkehrskonzepts betrifft, warte man auf die Entscheidung der Stadt Backnang.

Zudem sprach Rombold das „leidige Thema Alten- und Pflegeheim“ an. Derzeit stünde zwar ein Investor bereit, ein Betreiber sei aber noch nicht gefunden worden. Hoffnung mache ein Gesetz, das im kommenden Jahr in Kraft trete und das besage, dass Zimmer in derartigen Heimen nur noch mit einer Person besetzt werden dürften. Dadurch werde der Bedarf steigen, so Rombold.

Dieses Thema griff auch Thomas Kuntz, Sprecher der Bürgerliste, in seiner Rede auf und regte an, verstärkt nach einem karitativen Betreiber Ausschau zu halten, weil profitorientierte Betreiber aufgrund unmenschlicher Pflegezustände in die Kritik geraten seien. Darüber hinaus schlug Kuntz vor, an den Grundschulen der Gemeinde Althütte einen Sozialarbeiter zu beschäftigen und auch dem Jugendtreff Revier fachliche Unterstützung zukommen zu lassen. Solche Maßnahmen könnten in Zusammenarbeit mit Nachbargemeinden kostengünstig umgesetzt werden.

Um Althütte auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten, regte Kuntz an, größere Regenmengen zu speichern, um sie in längeren Trockenperioden zu nutzen. Ein Baustein, um dem Artensterben entgegenzuwirken, sei die bereits begonnene Ausweisung von sogenannten Eh-da-Flächen, bei der auch Vereine, Schulen und Naturschutzverbände einbezogen werden sollten.

Den Naturschutz hatte auch Gabriele Gabel im Blick, als die Vorsitzende der Liste Forum Althütte 2000 forderte, das Radwegenetz auszubauen, weitere Busstrecken einzurichten und den Titel „plastikfreie Gemeinde“ anzustreben; so soll beispielsweise Einwegkunststoff vermieden werden. Auch die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum sei eine Zukunftsaufgabe für die Gemeinde.

Ablehnen werde das Forum Althütte 2000 die „überteuerte Sanierung und Neugestaltung des Rathausvorplatzes“ ebenso wie die „Übermechanisierung des Bauhofs und eine weitere Versiegelung der Bauhoffläche“. Zudem forderte Gabel mehr Transparenz bei der Berichterstattung über die Gemeinderatssitzungen im Mitteilungsblatt inklusive der Namen der Redner sowie die Veröffentlichung von Sitzungsprotokollen.

Bürger sollen mitreden dürfen

Thomas Kuntz

Bürger sollen mitreden dürfen

Markus Rombold