Burgstetten: Glasfaseranschluss für Grundschule doppelt abgesichert

Die Firma Wisotel soll die Gigabit-Versorgung für die Schule Burgstall sichern. Klappt das nicht, kommt die Telekom zum Zug.

Burgstetten: Glasfaseranschluss für Grundschule doppelt abgesichert

Dass die Grundschule in Burgstall einen Glasfaseranschluss erhält stet nun fest. Foto: Alexander Becher

Von Florian Muhl

Burgstetten. Um es vorwegzunehmen: Die Grundschule Burgstall wird ans Glasfasernetz angeschlossen und erhält so eine Gigabit-Versorgung. Das hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am Donnerstagabend bei nur einer Gegenstimme beschlossen.

In der Januarsitzung, als es bereits um dieses Thema ging, war die Stimmung im Gemeinderat eine ganz andere. Für den Anschluss der Grundschule Burgstall ans schnelle Internet verlangt die Telekom rund 102.000 Euro. Die Gemeinde müsste davon etwas über 10.000 Euro selbst tragen. Die Entscheidung wurde vor acht Wochen vertagt.

Benötigt die Schule unbedingt einen Glasfaseranschluss?

Jetzt am Donnerstag waren folgende zwei Fragen zu klären: Benötigt die Schule unbedingt einen Glasfaseranschluss und wenn ja, müssen dafür unbedingt 102.000 Euro ausgegeben werden? Um Antworten auf die erste Frage zu geben, war Rektorin Antje Hummel ins Gremium gekommen. „In den vergangenen zehn Jahren hat sich unheimlich viel getan“, sagte die Schulleiterin. 2011/2012 habe es fünf PCs gegeben, mit denen Schüler und Lehrer ins Internet kommen konnten. Die Rechner seien sehr begehrt gewesen. Sobald man aber ins Internet ging, kamen die Rechner rasch an ihre Grenzen. „Die Leitung, die wir hatten, war nicht sehr stabil und äußerst langsam“, berichtete Antje Hummel. Ihren Bitten an die Gemeindeverwaltung, die Verträge mit dem Anbieter zu erweitern und größere Datenraten zuzulassen, sei stets entsprochen worden, aber es habe sich letztlich nicht viel geändert. Es sei immer schwer gewesen, im Internet voranzukommen. „So hat sich die Lust der Kinder, an diesen Geräten zu arbeiten, immer in Grenzen gehalten“, so das nüchterne Fazit der Rektorin.

Jede Lehrkraft ist mit einem Tablet ausgestattet

Zehn Jahre später, dank der Unterstützung durch die Gemeinde sowie Bund und Land, hat die Schule eine ganz andere Ausstattung. „In jedem Schulhaus haben wir etwas über 30 iPads und jede Lehrkraft ist mit einem Tablet ausgestattet“, so die Schulleiterin. Zusätzlich gebe es eine Schulhausvernetzung und eine Cloud. „Und wir brauchen immer wieder eine Erhöhung der Bandbreite, um das alles bedienen zu können.“ Zunehmend würden die elektronischen Hilfen im Unterricht mit eingebunden werden. „Immer mehr Geräte sind gleichzeitig im Einsatz und bringen natürlich die Kapazitäten manchmal an die Grenzen.“ Irmtraud Wiedersatz sieht die Problematik. „Wir müssen jetzt die richtigen Weichen stellen, sodass wir auch für die Zukunft gerüstet sind“, so die Bürgermeisterin. Selbst wenn alles richtig rundlaufe, könnte es noch zwei Jahre dauern, bis die Breitbandversorgung zur Verfügung stehe.

Und wer erhält den Auftrag für den Anschluss der Schule? Da die Firma Wisotel den Auftrag für den eigenwirtschaftlichen Ausbau des Glasfasernetzes in der Gemeinde Burgstetten erhielt (siehe unten), wird Wisotel auch angefragt, ob sie die Schule ohne Fördermittel anschließen will. Sollte dieser Vertrag nicht zustande kommen, wird die Telekom den Glasfaseranschluss für die Schule übernehmen, allerdings dann zum Preis von insgesamt 102.000 Euro.

Wisotel wird in der Gemeinde Burgstetten das Glasfasernetz ausbauen

Punktsieg Die Firma Wisotel hat sich gegen die beiden Mitbewerber Deutsche Glasfaser (DG) und GVG Glasfaser durchgesetzt. Einstimmig hat der Gemeinderat die Gemeindeverwaltung beauftragt, mit der Firma Wisotel eine Kooperationsvereinbarung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau der Breitbandversorgung in der Gemeinde abzuschließen.

Kein Anschluss Wisotel bietet das umfangreichste Netz. Nur 22 Gebäude im Außenbereich werden nicht angeschlossen (GVG: 23; DG: 86). Für diese Adressen muss somit ein Förderantrag im neuen Graue-Flecken-Förderprogramm gestellt werden. Die Gemeinde muss einen Eigenanteil von zehn Prozent tragen, das sind jetzt 35200 Euro.

Vermarktung Wisotel will direkt mit der Vermarktung starten. Ein Anschluss bis ins Haus ohne Kundenvertrag kostet 999 Euro. Wenn in einem Gebiet ein Viertel der Haushalte zustimmt (Vorvermarktungsquote 25 Prozent), beginnt Wisotel mit dem Ausbau. Angebote für Privatkunden: Start bei 50MBit/s 34,90 Euro, 1 GBit/s 69,90 Euro.